Skiweltcup

Gröden startet nächsten Anlauf für den Speed-Auftakt

Aleksander Aamodt Kilde im Vorjahr in Gröden.
Aleksander Aamodt Kilde im Vorjahr in Gröden. Reuters
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Spielt das Wetter dieses mal mit, warten in Südtirol fünf Rennen in fünf Tagen.

Im Grödnertal soll an diesem Donnerstag - mit reichlich Verspätung - die erste Männer-Abfahrt in diesem Ski-Weltcup-Winter stattfinden. Nachdem Zermatt/Cervinia und Beaver Creek zu viel Schnee und Wind hatten, ist es der dritte Versuch. Doch wenn das Wetter dieses Mal hält, wartet in Südtirol sogar ein XXL-Skifest mit fünf Rennen in fünf Tagen, da Gröden eine abgesagte Zermatt-Abfahrt übernommen hat. Eine weitere ausgefallene Abfahrt soll in Wengen nachgeholt werden.

Mit dem Veranstalter und dem Schweizer Verband seien die Gespräche darüber bereits weit fortgeschritten, verriet FIS-Renndirektor Markus Waldner zuletzt in Val d'Isère. Sonst sind die Optionen dünn. Mit gutem Willen aller wäre auch noch Kvitfjell eine Möglichkeit auf der Speed-Seite. Insgesamt vier Abfahrten, ein Super-G, ein Riesentorlauf und ein Slalom wurden in diesem Winter bisher gestrichen, nur zwei Rennen wurden plangemäß durchgeführt. Die Priorität liegt laut Waldner jetzt darauf, das eine oder andere Speed-Event noch unterzubringen. Alle Rennen werde man nicht nachholen können.

Gröden hat sich bereits frühzeitig zu einer Übernahme bereit erklärt. Nach zwei Trainingstagen gibt es am Donnerstag die Extra-Abfahrt auf der Saslong, am Freitag geht der Super-G über die Bühne, ehe der Abfahrtsklassiker wie gewohnt am Samstag (jeweils 11.45 Uhr/live ORF 1) steigen soll. In Alta Badia sind am Sonntag und Montag anschließend zwei Riesentorläufe anberaumt. Die Prognosen schüren Erwartungen, dass das Wetter die Pläne dieses Mal nicht durchkreuzen wird.

Kilde jagt Svindal

Im Vorjahr gewann Vincent Kriechmayr eine verkürzte Gröden-Abfahrt, nachdem er 2019 bereits im Super-G triumphiert hatte. Der Oberösterreicher ist einer von insgesamt sechs Rennläufern, die beim Südtirol-Klassiker in beiden Disziplinen reüssierten. Dazu zählt auch Aleksander Aamodt Kilde, der im Vorjahr Sieg Nummer fünf auf der Saslong einheimste. Mit drei Abfahrtssiegen ist der Norweger nur noch einen Erfolg von den Rekordhaltern Franz Klammer und Kristian Ghedina entfernt. Und insgesamt fehlen Kilde nur noch zwei Siege auf seinen Landsmann Aksel Lund Svindal, der in Gröden nicht weniger als sieben Mal gewann (fünf Siege im Super-G).

Das Grödnertal gilt im Dezember prinzipiell als schneesicher, aber auch vor großen Wetterkapriolen gefeit. Seit 2001 mussten nur drei Rennen abgesagt werden. Diese Tatsache verdankt sich aber auch der allseits geschätzten Arbeit des Organisationsteams, das seit Jahren eingespielt ist. „In der Skiwelt ist der Weltcup Gröden eine Marke, die man kennt, schätzt, respektiert und zum Teil auch kopiert. Das erfüllt uns mit großer Genugtuung und ist der Lohn für unsere jahrzehntelange harte Arbeit“, sagt OK-Chef Rainer Senoner.

Ein Beleg für seine Worte: Senoner und sein Team waren zuletzt bei der Organisation der in Zermatt/Cervinia geplanten Rennen federführend beteiligt. Senoner als Rennleiter, Pistenchef Horst Demetz und Medienchef Hannes Kröss schlugen in der Matterhorn-Region ihre Zelte auf und unterstützten die lokalen Veranstalter mit ihrem Know-how.

Wenn es gelingt, positive Bilder von einem gelungen Speed-Auftakt in die Welt zu transportieren, wäre das auch weitere Werbung für die laufende WM-Kampagne. Denn Gröden bewirbt sich für die Ausrichtung der Ski-Weltmeisterschaften 2029, die Konkurrenten sind Soldeu (AND) und Narvik (NOR). Die Entscheidung fällt beim nächsten FIS-Kongress im Juni 2024 in Reykjavik in Island. (APA)

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