Kommentar

COP28: Ein fossiler Ausstieg für Freiwillige

Wer sich von der COP ein echtes „Ende des fossilen Zeitalters“ und die Lösung der Klimakrise erhofft hatte, musste von vornherein enttäuscht werden. Im Bild umarmt COP28-Präsident Sultan Ahmed Al Jaber den UN-Klimachef Simon Stiell.
Wer sich von der COP ein echtes „Ende des fossilen Zeitalters“ und die Lösung der Klimakrise erhofft hatte, musste von vornherein enttäuscht werden. Im Bild umarmt COP28-Präsident Sultan Ahmed Al Jaber den UN-Klimachef Simon Stiell.APA/AFP/Giuseppe Cacace
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Der Minimal-Kompromiss auf der Klimakonferenz in den Emiraten stellt zwar erstmals das Ende von Kohle, Öl und Gas in den Raum, lässt den Staaten aber viel zu viel Spielraum, die notwendige Wende weg von den Fossilen zu ignorieren. 

Vor Beginn der Weltklimakonferenz (COP28) in den Vereinigten Arabischen Emiraten waren die Erwartungen nicht gerade hoch. Doch kleine Erfolge zu Beginn – Stichwort: Finanzierung – machten Hoffnung, dass der COP-Präsident, Sultan Al Jaber, sein Versprechen doch halten und einen geordneten Abschied von Kohle, Öl und Gas anstoßen könnte. Was am Ende davon in der voraussichtlichen Schlusserklärung des Mega-Events in der Wüste übrig blieb, ist auf den ersten Blick doch mager: Fossile Energie ist als Ursache für die Klimakrise zwar trotz des erbitterten Widerstands der Opec-Staaten erstmals erwähnt, und eine Wende weg von Kohle, Öl und Gas bis 2050 wird in den Raum gestellt. Doch echten Druck auf die Nationen, das auch umzusetzen, gibt es nicht.

Die Hoffnung der Europäer und Amerikaner, dass es just dem Ölmanager Al Jaber gelingen sollte, die anderen Petrostaaten zu einem echten Umschwung zu bewegen, mag angesichts der wirtschaftlichen Realität in vielen dieser Staaten naiv gewesen sein. Für Länder wie Nigeria wäre die Aufforderung, kein Öl mehr zu verwenden, „wie wenn man uns bittet, mit dem Atmen aufzuhören“, sagte etwa der nigerianische Umweltminister, Iziaq Kunle Salako. Und auch Europa ist in der Realität noch weit davon entfernt, die massive Reduktion des Konsums von Öl und Gas, die es fordert, auch umzusetzen.

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