E-Revolt

Wie in Dachau aus einem Verbrenner ein E-Auto wird

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Mehr als 250 Millionen Verbrenner sind in der EU unterwegs. Fahrzeuge, die schon bald zu E-Autos werden könnten, wenn es nach dem deutschen Startup E-Revolt geht. Kostenpunkt: günstiger als ein neues E-Auto.

Verbrenner raus, Elektromotor rein. Vereinfacht gesagt, will ein Startup aus Deutschland genau dieses Service bieten. All jene Autofahrer, die eigentlich umsteigen wollen, aber aus finanziellen Gründen und weil das eigene Auto vielleicht noch gar nicht so alt ist, noch abwarten. 15.000 Euro soll der Umbau künftig kosten. 

E-Revolt sitzt in Dachau, Oberbayern und hat sich einer Aufgabe verschrieben: Verbrennern ein „serienmäßig zweites Leben zu geben“. Und der Markt ist groß, immerhin sind in der EU mehr als 250 Millionen Autos mit herkömmlichem Motor unterwegs; zumindest noch bis 2035. Ab dann sollen keine Verbrenner mehr zugelassen werden. 

Doch Umsteigwillige gibt es bereits. Doch die E-Autos sind meist teurer als herkömmliche Autos. Der Umbau bei E-Revolt soll - zumindest in den Worten der Startup-Gründer - relativ einfach funktionieren. Ob das eigene Auto überhaupt in Frage kommt, soll ein Online-Fragebogen klären. Denn immerhin kommen aktuell nur 40 Modelle in Frage, wie das deutsche Magazin Golem.de schreibt. Dazu zählen unter anderem auch VW und Audi. Kommt das eigene Auto für den Umbau in Frage, wird es bei einer Partner-Werkstatt auf den Zustand geprüft. So muss das Fahrzeug doch in einem relativ guten Zustand sein, um für die Umrüstung in Frage zu kommen. 

Entkernt und neu gefüllt 

Erst dann kommt E-Revolt zum Einsatz. Im Motorraum wird das Fahrzeug im Prinzip total entkernt. Die ab sofort unnötigen Komponenten werden - so das Versprechen von E-Revolt - ordnungsgemäß entsorgt und teils auch wiederverwendet. Dann kommt ein „Plug and Play“-Rahmen mitsamt dem vollständigen E-Powertrain an die alten Sicherungspunkte. Die Elektronik wird dann an die des Wagens gekoppelt. Zudem ist alles darauf ausgelegt, dass die verwendeten Komponenten ausgetauscht werden können. Verlässt das Fahrzeug die E-Revolt-Werkstatt ist es nicht nur elektrisch unterwegs, sondern erfüllt alle gesetzlichen Bedingungen und passiere jede Zulassungsprüfung. 

Ansonsten ändert sich am Auto nichts. Im Innenraum wird noch ein zusätzliches Display-Panel verbaut, das Informationen zum Ladestand und der Reichweite anzeigt. Diese soll 250 Kilometer betragen. Nicht unwesentlich für ein E-Auto. Und da immer etwas passieren kann, ist der Umbau durch eine Versicherung gedeckt, wobei sich diese immer auf den Restwert des Wagens bezieht. 

Der gesamte Umbau soll binnen eines Tages erledigt sein und wenn die Produktion voll durchstartet - geplant ist 2024 - dann rechnet man mit durchschnittlichen Kosten von 12.000 bis 15.000 Euro. Dass der geplante Start hält, davon sind die Gründer überzeugt. Die Pilotphase wurde erfolgreich abgeschlossen, die Serienentwicklung nähme Fahrt auf. Der Fokus liegt nun auf der nächsten Finanzierungsrunde. Aber aufgrund der ersten Vertragsabschlüsse und des durchaus großen Interesses seitens Werkstätten stimmt die Gründer zuversichtlich. (stein)

>>> zur Webseite von E-Revolt

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