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„Journalisten wurden jahrelang ausgebeutet“

Eike-Clemens Kullmann über die Kündigung des Kollektivvertrags: „Das war ein Affront.“
Eike-Clemens Kullmann über die Kündigung des Kollektivvertrags: „Das war ein Affront.“C. Fabry
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Gewerkschafter Eike-Clemens Kullmann wird ab Montag über den Journalisten-Kollektivvertrag verhandeln: „Uns ist bewusst, dass es eine sehr schwierige Zeit ist“, sagt er in Richtung Verleger. Der angedrohte Streik ist vorerst vom Tisch.

Die Presse: Journalisten werden mitunter als Privilegienritter dargestellt. Sind sie das?

Eike-Clemens Kullmann: Privilegien, wie es manche Unternehmer nennen, gibt es überhaupt nicht mehr. Wenn ich mir die Einstiegsgehälter anschaue, dann sind die nicht höher als in anderen Branchen. Da bekommen Fachkräfte problemlos 3000 Euro. Und man muss schon auch schauen, was zu leisten ist: Ein Journalist hat flexibel zu sein, der schaut im Regelfall nicht auf die Uhr. Das ist kein Nine-to-five-Job, sondern einer mit Abendterminen und Wochenenddiensten.

Gleichzeitig wird im Medienbereich Personal eingespart.

Der Arbeitsdruck steigt. Warum sollen Journalisten dann auch noch deutlich weniger verdienen? Das kann sich nicht ausgehen. Werbung um neues Personal hat der Verlegerverband VÖZ mit der Kündigung des Kollektivvertrags jedenfalls nicht gemacht. Er hat nach außen hin signalisiert, dass es uns leider allen schlecht geht.

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