Ungarns Ministerpräsident hat einmal mehr alles von der EU bekommen, was er wollte: Geld für sich, kein Geld für die Ukraine, und eine bloß symbolische Erweiterungszusage. Und das ist nicht das Ende seiner Erpressungspolitik.
Brüssel. Groß war die Erleichterung am Donnerstag im Gebäude des Rates in Brüssel, als Charles Michel am frühen Abend überraschend vor die versammelten Journalisten trat und verkündete, dass die Staats- und Regierungschefs den Beginn von Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine und Moldau beschlossen hätten. Die Vetodrohung des ungarischen Ministerpräsidenten, Viktor Orbán, hatte man mit einem pfiffigen Kniff entkräftet: Orbán ging einfach aus dem Sitzungssaal, als abgestimmt wurde.