In vielen Partnerschaften bleibt der Wunsch, ein Kind auf natürlichem Weg zu zeugen, unerfüllt. Ihnen bleibt oft nur die Wahl der künstlichen Befruchtung. Geeignete Spender gibt es nicht nur in Österreich.
In einem großen, karg eingerichteten Raum nimmt sie Platz. Weiße Wände, gedimmtes Licht. Was auf den ersten Blick wie ein gewöhnliches Wartezimmer wirkt, könnte der letzte Raum sein, den sie als Kinderlose durchquert. Dorothea Ernst ist allein in der Kinderwunschklinik an der Wien. Ihre Partnerin muss unten im Auto warten, die coronabedingten Vorschriften verpflichten sie dazu. Sie ist nervös, innerlich aufgeregt. Ihre Hände zittern.
Es ist ihr erster Versuch, schwanger zu werden. Die beiden Partnerinnen haben sich für eine Insemination entschieden. Deshalb wartet die 27-Jährige darauf, frische Spermazellen eingesetzt zu bekommen. Von einem Spender, den ihre Partnerin, Virginia, ausgewählt hat. Die Zeit scheint stillzustehen. Dorothea Ernst nutzt die Mittagspause, um hier zu sein. Der richtige Zeitpunkt ist entscheidend. Der Eingriff verläuft komplikationsfrei. Nur wenige Minuten hatte sie sich zurückzulehnen. Durchzuatmen, die Gedanken ruhig zu halten und positiv zu bleiben. In vierzehn Tagen wird sie den ersten Test machen.