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Die Oper ist am Ende? Auf in die Oper!

Was wird da gespielt? Verdis „Aida“ in der Staatsoper in Berlin, mit Elena Garanċa und Marina Rebeka.
Was wird da gespielt? Verdis „Aida“ in der Staatsoper in Berlin, mit Elena Garanċa und Marina Rebeka.Herwig Prammer
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Der Essayband „Die letzten Tage der Oper“ vereint Diskussionsstoff von wichtigen Regisseuren, Sängerinnen, Intendanten, Musikjournalistinnen und Dirigenten. Ein guter Anlass, sich Gedanken über die Zukunft dieser Kunstform zu machen.

Eine Oper ist ein absurdes Ding. Befehle werden singend erteilt, über Politik im Duett verhandelt“: Es ist ein Bariton, der so spöttelt. Denn natürlich befinden wir uns in einer Oper, einer Oper über die Oper gar – in „Capriccio“ von Richard Strauss, seinem letzten, allegorischen Bühnenwerk über die Frage nach der Vorherrschaft von Wort oder Ton. Das Solohorn stellt genau zu den bösen Worten eine betörende Melodie vor, die sich später zur „Mondscheinmusik“ auswächst, zum Zwischenspiel vor der Schlussszene. Die Kantilene hat Strauss seinem satirischen Liederzyklus „Krämerspiegel“ von 1918 entlehnt. Doch nun kleidet er sie in traumverlorene Wehmut: Das Wissen um den Abschied liegt über dem Ganzen …

Danke, dass Sie nicht längst weitergeblättert oder -geklickt haben: „Nerdtalk“ nennt man dergleichen wohl. Aber warum sollen sich Opernaficionados für ihr leidenschaftlich ins Treffen geführtes Detailwissen schämen, wenn es um faszinierende Werke geht, um Lieblingssopranistinnen oder -tenöre, erreichte oder verfehlte Spitzentöne, großartige Bühnenpersönlichkeiten und famose Inszenierungen? Es diskutieren doch auch, um nur ein Beispiel zu nennen, Baristas neuerdings über die exakten Milliliter Wasser, die man den Kaffeebohnen für optimales Mahlen zuführen muss.

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