Berggorillas

Ruanda: Vegetarische Riesen und doch noch ein Leopard

Lebensraum. Die Berggorillas wurden erst 1902 entdeckt, so zurückgezogen leben sie. Heute sind es 1004 Tiere.
Lebensraum. Die Berggorillas wurden erst 1902 entdeckt, so zurückgezogen leben sie. Heute sind es 1004 Tiere.Reuters/Staff Photographer
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Land der 1000 Hügel, Land der Gorillas im Nebel: Der Geheimtipp und Modellstaat Ruanda, viertkleinstes afrikanisches Land, überrascht mit Plastiksackerlverbot, Naturschönheiten und Big Five.

Nyiramachabelli wurde sie von den Einheimischen genannt, auf Kinyarwanda, der Sprache Ruandas, heißt das: Die Frau, die alleine im Wald lebt. Die Primaten- und Verhaltensforscherin Dian Fossey (1932 1985) war nicht nur der erste Mensch, den die Berggorillas im Grenzgebiet von Ruanda und Kongo an sich heranließen - ihre gewalttätige Ermordung machte aus ihr tragischerweise einen Weltstar. Die Kalifornierin, die ihre letzten 19 Jahre im Virunga-Nationalpark verbrachte, wurde von Sigourney Weaver in „Gorillas im Nebel“ (1988) gespielt. Unter anderem basierte der Film auf Fosseys Autobiografie „Gorillas in the Mist“ (1983).

Zur Strecke liefern

Längst hat sich der Regenwald die Reste ihrer Hütte und des Research Center zurückgeholt. Ihre Überreste liegen auf dem Gorillafriedhof neben ihrem Lieblingstier Digit. „For you are home / where you belong“, steht auf dem Grabstein. Nie aufgeklärt wurde, wer nun Dian Fossey mit einer Machete den Schädel einschlug. Aufgrund ihrer Aufstellung einer Anti-Wilderer-Brigade fiel der Verdacht auf Wilderer. Spätere Theorien hielten es jedoch für möglich, dass offizielle Stellen die streitbare Forscherin beseitigten, die sich gegen Tourismus im Gorillahabitat wandte. Später allerdings erwies sich Ökotourismus als die Lebensversicherung für die Berggorillas. Man darf nicht vergessen, wie populär abgetrennte und getrocknete Gorillahände noch vor einem halben Jahrhundert als Aschenbecher waren.

Die Riesen mit dem enormen Familiensinn und der Vorliebe für selbst geschälten Bambus lebten derart zurückgezogen im Unterholz, dass sie erst 1902 entdeckt wurden. Auf 3100 Metern schoss der Kolonialhauptmann Friedlich Robert von Beringe (1865 1940) während einer Bergbesteigung gleich einmal in die Menge der unbekannten Affen, wodurch es ihm gelang, „zwei große Tiere zur Strecke zu liefern, welche mit großem Gepolter in eine nach Nordosten sich öffnende Kraterschlucht abstürzten“.

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