Interview

Sozialpartnerexperte Tálos: „Die Vertrauensbasis ist schmäler geworden“

Der Universitätsprofessor Emmerich Tálos im Seminarraum des Instituts für Staatswissenschaft.
Der Universitätsprofessor Emmerich Tálos im Seminarraum des Instituts für Staatswissenschaft. Clemens Fabry
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Streiks, Demos, Kraftausdrücke: Die Gewerkschaften fuhren zuletzt einen härteren Kurs. Der Sozialpartnerexperte Emmerich Tálos analysiert im „Presse am Sonntag“-Interview, was die Gründe dafür sind und was das für den sozialen Frieden bedeutet.

Die Metaller brauchten in den heurigen Lohnverhandlungen acht Runden, im Handel gibt es immer noch keine Einigung auf einen Kollektivvertrag. Sie sind Experte für die Sozialpartnerschaft in Österreich. Wie haben Sie die heurige Lohnrunde erlebt?

Emmerich Tálos: Ich habe sie so wahrgenommen, dass die Kollektivvertragsverhandlungen im heurigen Jahr ungleich konfliktträchtiger verliefen als in den letzten Jahren. Man muss natürlich auch fragen, warum das so ist. Wir haben massive wirtschaftliche Probleme wie hohe Inflation, Rezession und Arbeitslosigkeit. Dieser veränderte Kontext in sozialer und ökonomischer Hinsicht hat wesentlich dazu beigetragen, dass die Interessenabstimmung zwischen den Kollektivvertragspartnern heuer nicht in jeder Branche so gut geklappt hat.

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