Ukraine-Krieg

Taktischer Erfolg Russlands an der Donbass-Front

Ukrainische Feldhaubitze vom US-Modell M777 im Einsatz bei Marinka.
Ukrainische Feldhaubitze vom US-Modell M777 im Einsatz bei Marinka.Reuters / Viacheslav Ratynskyi
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Festung Marinka nahe Donezk erobert, womöglich erhebliche Flugzeugverluste Kiews bei Versenkung von russischem Kriegsschiff im Hafen Feodosia auf der Krim.

Kiew/Moskau. Die ukrainische Militärführung hat in der Nacht auf Mittwoch den Fall des Städtchens Marinka an der Donbass-Front zugegeben, aber betont, dass man nach wie vor Einheiten in der Nähe postiert habe.

Marinka (einst circa 10.000 Einwohner) ist nur etwa 20 Kilometer von Donezk entfernt, dem Hauptort des russisch annektierten Teils der gleichnamigen ukrainischen Region, und an sich wenig bedeutsam. Allerdings wurde es nach dem russischen Einmarsch auf der Krim und der Abspaltung des östlichen Donbass 2014 von den Ukrainern zur Festung ausgebaut und ein Eckpfeiler der dortigen Defensivlinien, zumal eine wichtige Fernstraße Richtung Westen daran vorbeiführt.

Seit Ausbruch des Krieges im Februar 2022 wird um die Stadt schon gekämpft, sie ist mittlerweile völlig entvölkert, zerstört und ein einziges Trümmerfeld.

Es ist angesichts der bisherigen Erfahrungen zweifelhaft, ob den Russen aus diesem kleinen taktischen Erfolg heraus ein größerer operativer Durchbruch mit mechanisierten Einheiten Richtung Westen gelingt, noch dazu im Winter. Allerdings stellen die Konzentration russischer Einheiten dort und die reine Möglichkeit eines solchen Stoßes schon eine Gefahr für die Ostflanke der Ukrainer an der Südfront dar – und könnten deren Versuche, zum Asowschen Meer vorzurücken, stören.

Bild einer russischen Drohne über dem zur Unkenntlichkeit bombardierten und gesprengten Marinka, Frühjahr 2023.
Bild einer russischen Drohne über dem zur Unkenntlichkeit bombardierten und gesprengten Marinka, Frühjahr 2023.Telegram

Zwei Fencers abgeschossen?

Dort könnte die Zerstörung des mit Munition beladenen russischen Landungsschiffs Nowotscherkassk im Hafen von Feodosia am Dienstag durch luftgestützte Marschflugkörper offen­bar vom britisch/französischen Typ Storm-Shadow/Scalp die Ukrainer einiges gekostet haben: Die Russen wollen dabei zwei Frontbomber vom Typ Suchoi Su-24 (Nato-Code: Fencer) zerstört haben. Solche Flieger wurden zum Start der Marschflugkörper umgerüstet. Zuletzt hatten die Ukrainer noch etwa zwölf Su-24. Kiew bestritt die Verluste. (ag./wg)

Ukrainische Fencer mit zwei Storm Shadows an den Tragflächen.
Ukrainische Fencer mit zwei Storm Shadows an den Tragflächen.Teoegram/Twitter

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