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Silvester: Kölner Polizeipräsident sieht „sehr ernst zu nehmende Hinweise“ auf Terror

Der Kölner Polizeipräsident Johannes Hermanns hat die Hinweise auf einen geplanten Terroranschlag im Kölner Dom als „sehr ernst zu nehmend“ bezeichnet. 
Der Kölner Polizeipräsident Johannes Hermanns hat die Hinweise auf einen geplanten Terroranschlag im Kölner Dom als „sehr ernst zu nehmend“ bezeichnet. Imago / Horst Galuschka
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Das Landeskriminalamt und die Kölner Polizei seien vom Bundeskriminalamt über „Hinweise auf ein mögliches Anschlagsszenario auch auf den Kölner Dom zu Silvester beziehungsweise zum Jahreswechsel“ informiert worden.

Der Kölner Polizeipräsident Johannes Hermanns hat die Hinweise auf einen geplanten Terroranschlag im Kölner Dom als „sehr ernst zu nehmend“ bezeichnet. Am 21. Dezember seien das Landeskriminalamt und die Kölner Polizei vom Bundeskriminalamt zunächst mündlich über „Hinweise auf ein mögliches Anschlagsszenario auch auf den Kölner Dom zu Silvester beziehungsweise zum Jahreswechsel“ informiert worden, sagte Hermanns am Freitag in Köln.

Weitere Überprüfungen hätten ergeben, dass es sich um „sehr ernst zu nehmende Hinweise“ handle. Im Fokus der Sicherheitsbehörden sei ein Mann mit Bezügen zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gestanden. Zur Gefahrenabwehr seien strenge Sicherheitsvorkehrungen für die Gottesdienste schon zu Weihnachten getroffen worden. Man werde sich so vorbereiten, dass man „möglichen Anschlägen“ begegnen könne, sagte Einsatzleiter Martin Lotz am Freitag. „Anschläge welcher Art kann ich hier nicht näher ausführen.“ Es könne auch sein, dass man Polizistinnen und Polizisten mit Maschinenpistolen in Köln sehen werde. „Das kann beunruhigend wirken, das weiß ich“, sagte Lotz. Aber die Maßnahme sei wichtig, um der Bevölkerung ein friedliches Feiern zu ermöglichen.

Hinweise bereits vor Weihnachten

Die Sicherheitsbehörden hatten vor Weihnachten Hinweise auf einen möglichen Anschlagsplan einer islamistischen Gruppe erhalten, die sich auf Silvester bezogen. Die Sicherheitsvorkehrungen am Dom wurden daraufhin bereits für die Weihnachtsfeierlichkeiten erhöht. Für Touristinnen und Touristen wurde er bis auf weiteres geschlossen. Am 24. Dezember nahm die Polizei dann in der Stadt Wesel - etwa 100 Kilometer von Köln entfernt - einen 30-Jährigen „zur Gefahrenabwehr“ in Gewahrsam. Er wird verdächtigt, die Kathedrale ausgespäht zu haben.

Einsatzleiter Lotz skizzierte, welche Überlegungen bei der Planung für den Polizeieinsatz an Silvester nun eine Rolle gespielt hatten. „Wir müssen uns überlegen: Was haben die denn möglicherweise da vor?“, sagte er. Drohungen müsse man stets interpretieren. Den Dom selbst zu beschädigen, sei „nicht so ganz einfach“, erklärte Lotz. „Das heißt, das Umfeld kann es genauso sein.“ (APA/dpa)

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