Interview

Fanny Ardant: „Fanny macht uns Angst“

Altern sei unvermeidbar, sagt Fanny Ardant. Daher „wird man seine Jahre doch nicht mit Jammern vergeuden“.
Altern sei unvermeidbar, sagt Fanny Ardant. Daher „wird man seine Jahre doch nicht mit Jammern vergeuden“. APA/AFP/Tiziana Fabi
  • Drucken

Fanny Ardant ist mit 74 Jahren gleich in zwei Filmen im Kino zu sehen. Die Schauspielerin über ihr Verhältnis zu Roman Polański, die Kritik der Franzosen an ihren Familienverhältnissen und Altern in Würde. Und kann eine Schauspielerin wie sie überhaupt Auto fahren?

Sie raunt, flüstert, sinniert, macht Geständnisse und lacht gern und laut. Die französische Schauspielikone Fanny Ardant ist eine Diva im wahrsten Sinne. Man verfällt ihr sofort, live genauso wie auf der Leinwand. Ihre sinnliche Ausstrahlung und unstillbare Spiellust zieren nun zwei Filme: „Monsieur Blake zu Diensten“ und ab 18. Jänner „The ­Palace“ von Roman Polański, eine Burleske, die beim Festival in Venedig Premiere feierte. Für das Interview mit der „Presse am Sonntag“ ist Madame ganz in Schwarz gekleidet, mit großen Ringen an den Händen. Sie wirkt zerbrechlicher als gedacht, aber energiegeladener als vorgestellt – eine Mischung aus Grande Dame und Rockerbraut. Sie ist 74 Jahre alt.

Frau Ardant, gehören Sie eher zu den Optimisten oder den Pessimisten dieser Welt?

Fanny Ardant: Ich bin nicht optimistisch, aber positiv eingestellt. Ich bin sogar ziemlich pessimistisch. Aber ich liebe das Leben. Ich kann auch düster sein, wenn ich sehr unglücklich bin, aber das ist dann eben Kummer. Zum Glück neige ich nicht dazu, Depressionen zu bekommen, denn ich konnte immer auf mich selbst zählen: Ich lese gern, beschäftige mich mit Musik und bin nicht auf die Gesellschaft anderer Menschen angewiesen. Ich bin im wahrsten Sinn des Wortes asozial – ich genüge mir selbst. Wenn ich dann wieder in die Welt hinausziehe, ist es für mich, wie durch den Dschungel zu streifen. Ab und zu macht das Spaß. 

Welcher Jahreswechsel war für Sie besonders unvergesslich? Der ins Jahr 2000, wie im Polański-Film „The Palace“?

Eigentlich jeder außer diesem! Ich habe die 2000 ignoriert, das war gar nicht mein Ding. Ich bin aber gern in Casinos, um zu spielen! Meine Lieblingszahl ist die Neun. Also habe ich mich von den ganzen Neunen gebührend in einer Spielbank verabschiedet.

Wie ist Ihr Verhältnis zu Roman Polański? Haben die Kontroversen um seine Person Sie nie vom Drehen mit ihm abgehalten?

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.