Jubiläum

Bundeskriminalamt nahm 65 Mörder, 48 Räuber und 28 Suchtmittelhändler fest

Auch im Ausland sind Verbrecher nicht vor der heimischen Polizei sicher.
Auch im Ausland sind Verbrecher nicht vor der heimischen Polizei sicher. APA / Eva Manhart
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In den 20 Jahren seit seiner Gründung konnte die „Fast Austria“-Einheit des Bundeskriminalamts rund 300 Zielfahndungen erfolgreich im In- und Ausland durchführen. 92 Prozent davon waren Männer, acht Prozent Frauen.

Die Zielfahndungseinheit des Bundeskriminalamts (BK) feierte 2023 ihr 20-jähriges Jubiläum und hat in diesem Zeitraum insgesamt 307 Intensivtäterinnen und -täter im In- und Ausland aufgespürt und festgenommen. Die Zielfahndung, das „Fugitive Active Search Team“ (FAST Austria) wurde mit der BK-Gründung in Österreich etabliert. Pünktlich zum 20-jährigen Jubiläum, das im August 2023 gefeiert wurde, wurde die 300. Festnahme vollzogen.

Bis dato wurden 307 Intensivtäter, davon 65 Mörder, 48 Räuber, 28 Suchtmittelhändler mit Verbindung zur Organisierten Kriminalität und 90 Betrüger, die für einen Gesamtschaden von über 2,5 Milliarden Euro verantwortlich sind, im In- und Ausland ausgeforscht, festgenommen und den österreichischen Justizbehörden übergeben, berichtete das BK in einer Aussendung am Dienstag. In rund 92 Prozent der Fälle waren Männer (282) und in acht Prozent Frauen (25) zur Zielfahndung ausgeschrieben, die durchschnittliche Dauer von Fahndungs-Aktivierung bis zur Festnahme umfasste demnach rund 100 Tage.

Auch im Ausland wird verhaftet

Die Spezialisten der Zielfahndungseinheit sind weltweit im Einsatz. Die Aufgabe der Zielfahnder ist es, nach ausgewählten, zur Festnahme ausgeschriebenen Intensivtätern, zu fahnden („High Value Targets“ bzw. HVT). Schwerpunkt ist die operative Auslandsfahndung und die Voraussetzung dafür ist eine von den österreichischen Justizbehörden erlassene internationale Festnahmeanordnung, mit zumeist weltweit festgelegtem Fahndungsbereich. Durchgeführte Festnahmen im Inland sind im Gegensatz jene, die durch das europäische Zielfahndungsnetz beziehungsweise über internationale Kooperationspartner, wie etwa den US Federal Law Enforcement Agencies, und den US-Strafverfolgungsbehörden Department for Homeland Security (DHS), der US-Drogenvollzugsbehörde DEA oder dem FBI nach Österreich übermittelt wurden.

Eine Verhaftung in Serbien, eine in Indonesien

Die bereits erwähnte 300. Festnahme wurde am 24. August 2023 durchgeführt. Zwei „High Value“-Intensivtäter, die wegen schweren bewaffneten Raubes international zur Festnahme ausgeschrieben wurden, konnten auf serbischem Hoheitsgebiet festgenommen werden. Im vergangenen Jahr erfolgten zudem zwei weitere spektakuläre Festnahmen in Asien. In Thailand wurde ein serbischer Staatsangehöriger wegen groß angelegten Kokainhandels gefasst und in Indonesien ein österreichischer Staatsangehöriger wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs verhaftet. Beide Beschuldigte wurden über den Luftweg rückgeholt und den österreichischen Justizbehörden übergeben.

Die BK-Zielfahndungseinheit ist auch Gründungsmitglied des internationalen Zielfahndungsnetzwerk ENFAST, das 2010 gegründet wurde und mit dem die Erhöhung der Sicherheit innerhalb der EU durch eine engere internationale Zusammenarbeit ermöglicht werden soll. Bei staatsübergreifenden Zielfahndungen können laut BK so notwendige Informationen zeitnah erhoben und operative Maßnahmen unmittelbar erfolgen.

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) bezeichnete in einem Zitat die Spezialisten der Zielfahndung als einen „essenziellen Bestandteil der internationalen Verbrechensbekämpfung“. BK-Direktor Andreas Holzer hielt fest, dass die 300 Festnahmen deutlich klarstellen würden, „dass sich kein Verbrecher, egal ob er sich im Inland oder Ausland aufhält, in Sicherheit wiegen sollte“. (APA)

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