Skispringen

Historischer Erfolg: Erstmals zwei Wienerinnen im Skisprung-Weltcup

Meghann Wadsak bei der Jugend-Weltmeisterschaft 2023 im kanadischen Whistler.
Meghann Wadsak bei der Jugend-Weltmeisterschaft 2023 im kanadischen Whistler.Stadtadler/Joern Rhode
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Zum ersten Mal in der Geschichte des Weltcups starten zwei Wienerinnen in der Weltklasse der Skispringerinnen. Die beiden Stadtadlerinnen Meghann Wadsak (16) aus der Inneren Stadt und Sara Pokorny (15) aus Meidling wurden für die beiden Weltcup-Bewerbe am Mittwoch und Donnerstag in Villach nominiert. 

Großer Erfolg für die Wiener „Stadtadler“: Erstmals in der Geschichte des Weltcups starten zwei Wienerinnen in der Weltklasse der Skispringerinnen. Meghann Wadsak (16) aus der Inneren Stadt und Sara Pokorny (15) aus Meidling sind von Ski Austria-Damen-Cheftrainer Bernhard Metzler für die beiden Weltcup-Bewerbe am Mittwoch und Donnerstag in Villach (Kärnten) nominiert worden. Auch für ihren Skisprungclub, die Stadtadler, geht damit ein großer Wiener Traum in Erfüllung.

Meghann Wadsak (16) ist eine der ersten beiden Wienerinnen im Skisprung-Weltcup.
Meghann Wadsak (16) ist eine der ersten beiden Wienerinnen im Skisprung-Weltcup.Stadtadler/Ewa Skrzypiec

„Ich bin natürlich mega-happy, dass ich zum ersten Mal im Weltcup starten darf“, sagt Meghann Wadsak. „Ehrlich gesagt macht mich das auch ein bisschen nervös. Aber ich freu‘ mich schon sehr darauf. Es gibt für mich ja nichts zu verlieren. Ich werd‘ mich bemühen, meine besten Sprünge zu machen und dann werd‘ ich sehen, wie weit ich komme.“ Die 16-Jährige springt seit ihrem sechsten Lebensjahr bei den Stadtadlern. Durch mehrere nationale Siege in Austria Cups und Titel als Staatsmeisterin der Schülerinnen ist auch der Skiverband auf die Wienerin aufmerksam geworden und hat sie vor zwei Jahren in den Ski Austria-Kader geholt. Derzeit arbeitet sie auch am Schigymnasium Stams an einer professionellen Karriere als Skispringerin. Sie stand in den letzten Saisonen mehrfach im internationalen Alpencup auf dem Podest und hat auch im Continental Cup und in FIS-Cups in den Top 15 aufgezeigt.

„Natürlich mega-cool“

Auch Sara Pokorny bekommt die Chance auf ihr Debüt in der Weltelite: „Der erste Weltcup-Start ist natürlich mega-cool“, sagt die 15-jährige Stadtadlerin. „Ich hätte das eigentlich für diesen Winter überhaupt noch nicht am Plan gehabt, weil ich für den Weltcup ja noch ziemlich jung bin. Deswegen erwarte ich mir auch nicht zu viel, sondern springe einfach, um Erfahrung zu sammeln.“ Sara Pokorny ist mit acht Jahren auf die Stadtadler gestoßen, als der Skisprungclub in Wiener Schulen nach Nachwuchs gescoutet hat. Auch ihr Talent hat sich schnell bei Austria Cups und Staatsmeisterschaften der Schülerinnen herumgesprochen. Sie ist seit dem Sommer im Ski Austria-Kader und trainiert wie Meghann auch am Schigymnasium Stams. Erst im Dezember hat sie ihr erstes Top 30-Ergebnis im Continental Cup im norwegischen Lillehammer eingefahren, im internationalen Alpencup stand sie schon mehrfach am Podest.

Sara Pokorny schafft den Sprung aus Wien in den Skisprung-Weltcup.
Sara Pokorny schafft den Sprung aus Wien in den Skisprung-Weltcup.Stadtadler

Bei den Stadtadlern, dem Skisprungclub der beiden jungen Wienerinnen, sind die 200 Vereinsmitglieder entsprechend stolz. „Als wir vor 18 Jahren die Stadtadler in Wien gegründet haben, war es ein großer Traum, einmal jemanden von uns im Weltcup zu sehen“, sagt Vereinsgründer und Mentor Christian Moser. „In den letzten zwei Jahren hat sich schon abgezeichnet, dass dieser Traum in Erfüllung gehen könnte. Ich freue mich unheimlich, dass Meghann und Sara die ersten Wienerinnen sind, die für Österreich im Skisprung-Weltcup starten. Das zeigt, wie viel Potenzial auch im Skispringen in der Großstadt liegt.“

Weltcup-Debut mit 15 Jahren: Sara Pokorny aus Wien-Meidling.
Weltcup-Debut mit 15 Jahren: Sara Pokorny aus Wien-Meidling.Stadtadler

Keine Skisprungschanze zum Trainieren

Dass zwei Wienerinnen im Skisprung-Weltcup starten, ist auch deswegen außergewöhnlich, weil sie im Radius von 100 Kilometern keine Skisprungschanze zum Trainieren haben. Jedes Wochenende fahren die Trainerinnen und Trainer der Stadtadler mit den Kindern und Jugendlichen deswegen zu den nächstgelegenen Nachwuchsschanzen in der Steiermark oder Oberösterreich -– im Winter auf Schnee, im Rest des Jahres auf bewässerten Matten.

Sara Pokorny mit Mentor Christian Moser beim Austria Cup-Finale 2023 im steierischen Eisenerz.
Sara Pokorny mit Mentor Christian Moser beim Austria Cup-Finale 2023 im steierischen Eisenerz.Stadtadler

„Meghann und Sara sind riesige Vorbilder für unsere Mädchen und Burschen“, sagt Vereinsvorsitzender Florian Danner. „Mit ihnen ist Wien jetzt sogar in der weltweit höchsten Klasse des Skispringens vertreten. Diesen Traum könnten sich noch viel mehr Wiener Kinder erfüllen, wenn Wien endlich eine Ganzjahres-Mattenschanze für den Nachwuchs bekommt.“

Seit Jahren kämpfen die 200 Stadtadler für eine fixe Trainingsschanze für Kinder in Wien. Schon jetzt sind für ein großes Schnuppertraining auf einer mobilen Minischanze im Ernst Happel-Stadion Mitte Jänner wieder hunderte junge Wienerinnen und Wiener angemeldet. (red.)

Infos auf www.stadtadler.at

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