André Franquin schuf Figuren wie Gaston und das Marsupilami – und frönte der Lust an der Alltagskatastrophe: Der große Zeichner wäre nun 100 geworden.
Viele der berühmtesten Franzosen sind ja in Wahrheit Belgier. Sagen die Belgier. Sie können auf frankofone Allzeitmeister wie Jacques Brel, Georges Simenon oder César Franck verweisen. Was im kulturell Allgemeinen noch auf Einzelfälle beschränkt scheint, ist in Sachen Comic-Kultur ein generelles Phänomen: Das als französisch Wahrgenommene erweist sich erstaunlich oft als made in Belgium.
So haben Klassiker wie „Tim und Struppi“ oder „Lucky Luke“ ihren Geburtsort im südbelgischen Marcinelle, Heimstatt des Dupuis-Verlags – und damit des 1938 gegründeten Comicmagazins „Spirou“. Und „Spirou“ war es auch, das einem jungen Zeichner aus dem Brüsseler Vorort Etterbeek Mitte der 1940er-Jahre die Chance bot, zur einflussreichsten Größe des europäischen Comics seiner Zeit zu wachsen: André Franquin, geboren am 3. Jänner vor 100 Jahren.