Mein Donnerstag

Klimadepression? Nicht heute!

Um das Klima stand es schon mal viel schlechter. Im Bild: Solarpark in Salzburg.
Um das Klima stand es schon mal viel schlechter. Im Bild: Solarpark in Salzburg. MA Georg Kukuvec
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2024 wird herausfordernd. Umso mehr sollte man sich nach Gründen umsehen, optimistisch zu sein. Die gibt es.

Man braucht es sich gar nicht schönzureden: 2024 wird herausfordernd. Zwei Kriege, die noch immer in bzw. vor Europas Haustür wüten, eine schwierige Wirtschaftslage und Wahlen in Österreich, der EU und den USA, die derzeit nur für Populisten und Rechtsextreme Gutes verheißen. Auch beim Klima ist der Ausblick nicht so rosig, liegt doch aller Voraussicht nach ein weiteres weltweites Hitzerekordjahr vor uns.

Gründe, pessimistisch zu sein, gibt es also genug. Was dagegen hilft? Sich erst recht nach Gründen umsehen, optimistisch zu sein. Gerade beim Klima gibt es sie durchaus, auch wenn sie mitunter im allgemeinen Katastrophenmeldungsreigen untergehen, die allzu oft dazu verleiten, in eine Klimadepression zu verfallen. Ich rede da nicht nur von den „kleinen“ Dingen – Rekordzahlen beim Klimaticket oder beim Radfahren, dem Wärmepumpenboom – oder davon, dass das Dach der Wiener Stadthalle vollständig mit PV-Paneelen zugepflastert wurde. Auch wenn man sich die großen Dimensionen ansieht, gibt es Grund zur Hoffnung.

Vor nicht einmal zehn Jahren steuerte die Welt noch auf eine globale Erwärmung von vier bis sechs Grad zu. Vier Grad, das bedeutet jährliche tödliche Hitzewellen, Hunderte überschwemmte Städte, zerstörte Ökosysteme. Fünf Grad macht menschliches Leben an den meisten Orten unmöglich. Sechs Grad hätte vermutlich ein Massenaussterben zur Folge.

Das war der Ausblick der Menschheit im Jahr 2015. Seitdem ist viel passiert: die Pariser Klimakonferenz, eine weltweite Klimabewegung, ein Aufschwung an Erneuerbaren, um nur ein paar Dinge zu nennen. Laut Climate Action Tracker, der anhand der Klimamaßnahmen und -ziele der Länder ausrechnet, was mit dem globalen Klima passieren wird, steuert die Welt derzeit auf einen Wert zwischen 2,2 und 3,4 Grad zu. Gut ist das immer noch nicht – aber wesentlich besser. Dass wir in nicht einmal einem Jahrzehnt hierhin gekommen sind, ist Grund genug, optimistisch zu sein. Zumindest heute.

E-Mails an: teresa.wirth@diepresse.com

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