Seit zwei Jahren bleibt der prognostizierte Konjunktureinbruch in den USA aus. Manches deutet darauf hin, dass er im ersten Halbjahr 2024 nun aber wirklich kommen könnte – mit Risiken für die Börsen.
Aus wirtschaftlicher Sicht war 2023 das Jahr der USA. Das Wachstum in der weltgrößten Volkswirtschaft dürfte sich zwischen zwei und drei Prozent eingependelt haben – die finalen Zahlen kommen am 25. Jänner. Die lang außer Kontrolle gewesene Teuerung ging auf 3,1 Prozent zurück, der Arbeitsmarkt zeigte sich unerwartet resilient. Börsianer konnten über einen 24-prozentigen Anstieg des S&P 500 jubeln, zuletzt kratzte der Leitindex bereits an seinem Rekord von Anfang 2022.
Diese Zahlen sind bemerkenswert, weil Analysten und Ökonomen seit fast zwei Jahren lautstark vor einer Rezession in den USA warnen. Tatsächlich gibt es einige Indikatoren, die seit langer Zeit auf einen Konjunktureinbruch hindeuten. Einer der wichtigsten ist die inverse Renditekurve. Davon reden Marktteilnehmer, wenn die Renditen für kurzfristige Anleihen über jenen für längerfristige liegen.