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Golden Globe für die Wissenschaft

Gletscherforscherin Andrea Fischer (l.) erhielt die Schneekugel überreicht von Eva Stanzl, Vorsitzende des Klubs für Bildungs- und WissenschaftsjournalistInnen.
Gletscherforscherin Andrea Fischer (l.) erhielt die Schneekugel überreicht von Eva Stanzl, Vorsitzende des Klubs für Bildungs- und WissenschaftsjournalistInnen.Roland Ferrigato
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Neuerdings schafft man schnell neue Preiskategorien, für Dinge, die bei den Menschen halt sowieso beliebt sind.

In der Nacht auf Montag gab es die Golden Globe Filmpreise. Die Jury setzte sich wohl eine rosa Brille auf und verlieh „Barbie“ eine der goldenen Kugeln. In welcher Kategorie? „Blockbuster“ (Box Office Achievement). Kommt Ihnen nicht bekannt vor? Tja, die Kategorie wurde heuer neu geschaffen. Weil „Barbie“ war der Megakassenschlager mit 1,4 Milliarden Dollar Einspielergebnis weltweit. Millionen schauten sich an, ob feministische Botschaften transportiert werden, wenn Barbie in die reale Welt spaziert. Den Usus könnte man auch anderswo starten: Preiskategorien erfinden, für Dinge, die bei Menschen halt beliebt sind. „Fette Benzinfresser-Autos kaufen“ gewinnt in der Kategorie „Faulheit und Prestige siegen über Gesundheits- und Umweltbewusstsein“. „Bei Amazon bestellen“ bekommt den Preis für „Reiche reicher machen“.

Zum Glück gab es am Montag eine Verleihung in Österreich, die keine frisch geschaffenen Kategorien braucht. Andrea Fischer wurde zur Wissenschafterin des Jahres gekürt. Der Klub für WissenschaftsjournalistInnen wählte die Tiroler Gletscherforscherin, weil sie Wichtiges erkundet und das geschickt vermittelt. Überreicht bekam sie auch eine Kugel. Zwar keinen Golden Globe, aber eine Schneekugel aus Glas. Der Schnee darin schmilzt sicher nicht weg. Unsere Gletscher leider immer schneller. (vers)

Reaktionen an veronika.schmidt@diepresse.com

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