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Gary Gensler: Bitcoin-Fan und Krypto-Kritiker

„Tyrannischer Vorsitzender“, „verachtenswerter Regulierer“: SEC-Chef Gary Gensler hat sich viele Feinde gemacht. Dabei ist er einer der wenigen, die Bitcoin verstehen.
„Tyrannischer Vorsitzender“, „verachtenswerter Regulierer“: SEC-Chef Gary Gensler hat sich viele Feinde gemacht. Dabei ist er einer der wenigen, die Bitcoin verstehen. APA / AFP / Andrew Caballero-Reynolds
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Der Markt wartet auf die Entscheidung der US-Börsenaufsicht SEC zu Bitcoin-ETFs. Der SEC-Chef warnt indes vor Gefahren durch Krypto-Assets.

Harmoniebedürftig ist Gary Gensler, Chef der US-Börsenaufsicht SEC, kaum. Das weiß man spätestens seit seinem harten Vorgehen gegen Kryptobörsen wie Kraken, Coinbase und Binance. Gensler warf den Plattformen vor, illegal (also unter Umgehung der SEC) Wertpapiere auszugeben. Die rechtswidrig emittierten Wertpapiere nach Genslers Meinung: Krypto-Assets wie Ripple, Solana oder Cardano. Außerdem hätten die Börsen seiner Ansicht nach illegale Dienstleistungen angeboten, etwa das Staken von Krypto-Assets: Dabei kann man mit seinen digitalen Vermögenswerten Geld verdienen, indem man sie auf der jeweiligen Blockchain sperrt.

Der weltgrößten Kryptohandelsplattform Binance warf Gensler zudem vor, US-Bürgern ermöglicht zu haben, illegale Dienstleistungen im Ausland in Anspruch zu nehmen. Gensler setzte sich in einigen Punkten durch: Die Börsen mussten viele Angebote zurücknehmen und Bußgelder zahlen, bei Binance musste gar der Chef Changpeng Zhao den Hut nehmen. In anderen Punkten scheiterte Gensler: Der XRP-Token von Ripple etwa sei nicht als Wertpapier zu behandeln, wenn er von Privatpersonen gehandelt wird, entschied ein Gericht. Und die SEC ist nur für Wertpapiere zuständig.

Indes hat Gensler immer wieder angedeutet, dass Bitcoin anders sei als die anderen Kryptowährungen, die mit der bahnbrechenden Erfindung von Satoshi Nakamoto wenig zu tun hätten. Bitcoin sei kein Wertpapier, weil es von niemandem ausgegeben werde. Bitcoin-ETFs (Fonds), von deren Zulassung in den USA sich viele einen großen Akzeptanzschub für Bitcoin versprechen, wären indes schon Wertpapiere. Gensler hat ihre Zulassung immer wieder hinausgezögert. Die potenziellen Anbieter, darunter Blackrock, Fidelity oder Ark, mussten ihre Anträge wiederholt abändern. Nun steht eine neuerliche Entscheidung der SEC über die ETFs an.

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