Analyse

Ecuadors Präsident ruft den Krieg gegen „Drogen-Terroristen“ aus

Militär auf den Straßen der ecuadorianischen Hauptstadt Quito.
Militär auf den Straßen der ecuadorianischen Hauptstadt Quito.APA / AFP / Rodrigo Buendia
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In Ecuador hat sich die Lage stark zugespitzt: Der unerfahrere Präsident Noboa hat am Dienstag den inneren Konflikt ausgerufen, eine Reihe von Drogengangs zu Terroristen erklärt und das Militär zur Bekämpfung der Kriminellen aufgefordert. Zuvor hatten Vermummte einen TV-Sender gestürmt und den Moderatoren während einer Live-Übertragung Dynamit in die Kleidung gesteckt.

Die Zündschnur glühte schon seit Monaten. Doch nun scheint es, als sei die Bombe explodiert. Die zwei ersten Tage dieser Woche wurden zur größten Bedrohung der öffentlichen Sicherheit Ecuadors seit den Unruhen zu Beginn dieses Jahrhunderts. 

Am Sonntagnachmittag gab der Generalkommandant der Polizei, César Zapata, bekannt, dass der Aufenthaltsort von Adolfo Macías Villamar, alias Fito „unbekannt“ sei. Der Polizeiführer vermied das Wort „entflohen“. Aber genau das war der Fall: Der zu 34 Jahren Haft verurteilte Anführer der Bande „Los Choneros“ war aus dem Regionalgefängnis in Guayaquil entkommen.

Diese Nachricht löste eine Serie von Aufständen in sechs Gefängnissen aus. Fast 100 Wachbeamte wurden von Insassen mit Messern und Pistolen bedroht, manche gar entführt. Aus den Anstalten sandten Insassen Drohbotschaften an die Exekutive, in denen die Gangster den Präsidenten aufforderten, „seine Entscheidungen zu überdenken und sich nicht von Impulsen oder falschen Erwartungen leiten zu lassen.“

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