Was Kaufhauskönig und Märchenkönig verbindet: eine Grotte. Die von Bayernkönig Ludwig II. sah je nach Licht nach Capri oder Tannhäuser aus.
Grotten-Architektur

Die Blaue Grotte im Keller des Kaufhauskönigs René Benko

René Benko hat sich in seiner Villa in Igls in Tirol die Blaue Grotte auf Capri nachbauen lassen – wie es schon Bayerns Märchenkönig Ludwig II. tat. Über den (auch) unterhaltsamen Hang der Reichen zur opulenten Nasszelle.

Fast in Zeitlupe gleitet der vergoldete Muschelkahn über das dunkle Wasser. Die Lichtstimmung in der Grotte wechselt zwischen blau und rot. Am Arm eines livrierten Dieners erklimmt der Lohengrin-Poseur das künstliche Felsenufer. Der Auftritt verfehlt sichtlich seine Wirkung nicht, bei dem Gast, der schon wartet. Und nachdem ein paar Brotkrumen wie beiläufig den Schwänen in die Hälse fliegen, lassen die Blicke zwischen den zwei Männern das stille Wasser rund um sie noch tiefer werden.

Die Szene aus Viscontis „Ludwig II.“ ist eine der erotisch aufgeladensten des Films. Sie tritt einem unweigerlich vor Augen, liest man im Zuge der Signa-Insolvenz von der doch erstaunlichen Ausweitung der Spa-Zone, die sich René Benko in seiner Villa in Igls geleistet hat: Einen 15 Meter breiten Nachbau der Blauen Grotte auf Capri, in die man durch ein 30 Meter breites Badezimmer einsteigt.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.