Studie

Brexit schmälert britische Wirtschaftsleistung spürbar

Der Austritt aus der Europäischen Union kommt die britische Wirtschaft einer Studie zufolge teuer zu stehen. 
Der Austritt aus der Europäischen Union kommt die britische Wirtschaft einer Studie zufolge teuer zu stehen. IMAGO/Vuk Valcic
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Einer Studie von Cambridge Econometrics zufolge hat der Brexit die Wirtschaftsleistung um bisher Prozent geschmälert, was jährlich rund 160 Milliarden Euro entspricht. Bis 2035 soll sich der Wert sogar auf zehn Prozent erhöhen.

Der Austritt aus der Europäischen Union kommt die britische Wirtschaft einer Studie zufolge teuer zu stehen. Bisher habe der Brexit die Wirtschaftsleistung um sechs Prozent geschmälert, was jährlich 140 Milliarden Pfund (163 Mrd. Euro) entspreche, sagte der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan am Donnerstag. Bis 2035 soll sich dies auf zehn Prozent erhöhen. Khan hatte die Studie bei der Beratungsfirma Cambridge Econometrics in Auftrag gegeben.

„Es ist jetzt offensichtlich, dass der Brexit nicht funktioniert“, sagte Khan. „Die harte Version des Brexit, die wir bekommen haben, zieht unsere Wirtschaft nach unten und treibt die Lebenshaltungskosten in die Höhe.“ Ein neues Abkommen mit der EU würde „unsere Wirtschaft ankurbeln und den Lebensstandard der Briten erhöhen“, so Khan. Den Brexit bezeichnete er als „Schlüsselfaktor“ für die Krise bei den „durch die Inflation verursachten Lebenshaltungskosten“ im Vereinigten Königreich.

Beschäftigung und Investitionen sinken weiter

Den Berechnungen von Cambridge Econometrics zufolge wird das Beschäftigungsniveau bis 2035 infolge des Brexit um drei Millionen sinken. Die Investitionen sollen um ein Drittel geringer ausfallen.

„Wir müssen ehrlich sein: Der Brexit ist einfach kein Randthema, das wir der Vergangenheit überlassen können“, erklärte Khan. Der Austritt Großbritanniens aus der EU habe zu „verlorenen Chancen, verlorenem Handel und verlorenem Einkommen“ geführt.

Knappe Mehrheit der Briten stimmte 2016 für Brexit

Am 23. Juni 2016 stimmte eine knappe Mehrheit der Briten für den EU-Austritt ihres Landes, der Anfang 2020 vollzogen wurde. Das erschwert etwa den Handel mit der EU.

Ein Sprecher von Sunak entgegnete auf Khans Äußerungen, die britische Wirtschaft sei seit 2016 „schneller gewachsen“ als die Italiens und Deutschlands. Der Sprecher hob die Chancen durch den Brexit hervor, etwa bei staatlichen Subventionen für Landwirte, und pries die internationalen Freihandelsabkommen des Landes seit dem EU-Austritt.

Laut einer im Dezember vom Opinium-Institut für die Zeitung „Observer“ ausgeführten Umfrage glauben jedoch nur 22 Prozent der Briten, dass der Brexit einen positiven Effekt auf das Land hatte. In Großbritannien stehen in diesem Jahr neben den geplanten Kommunalwahlen am 2. Mai auch Parlamentswahlen an. (APA/Reuters)

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