Klimanews der Woche

Schmetterlinge haben mehr Zeit und Mikroplastik wandert weit

Die Saison für Tag- und Nachtfalter wird im Klimawandel immer länger.
Die Saison für Tag- und Nachtfalter wird im Klimawandel immer länger.APA / Carsten Rehder
  • Drucken

Die Meldungen zu Klima und Umwelt außerdem mit Infos zur Wolkenbildung und der Gefahr für Pflanzen durch Trockenheit.

Flattern im Frühling: Der frühe Start der Falter

Durch den Klimawandel sprießen nicht nur Pflanzen früher, sondern auch Tiere reagieren auf die Erwärmung. Ein Team von Uni Salzburg, Haus der Natur und internationalen Kollegen hat die Aktivitätsmuster von Schmetterlingen in Nordösterreich untersucht (Global Change Biology). Die Sichtungen von Tag- und Nachtfaltern aus den Jahren 1900 bis 2022 belegen, dass der Start in die Flattersaison um zwei, drei Wochen nach vorn gerutscht ist und die Insekten heutzutage im Herbst länger aktiv sind; in tiefen Lagen ausgeprägter als auf den Bergen. So gehen sich pro Jahr mehr Generationen der Schmetterlinge aus. Manche Arten bleiben in schneearmen Wintern gar ganzjährig aktiv.

Fasern in der Luft: So reist Mikroplastik noch weiter

Wo fliegen welche Partikel durch die Luft? Das beantwortet ein Team um Daria Tatsii und Andreas Stohl vom Institut für Meteorologie der Uni Wien mit deutschen Partnern in Environmental Science & Technology. Sie beachteten in Experimenten erstmals die Form von Mikroplastik, also ob es kugel- oder fadenförmig ist. Bisherige Modelle rechnen mit Nanometer kleinen Kugerln. Aber fadenförmige Fasern breiten sich ganz anders aus: Mit Längen bis zu 1,5 mm gelangt solches Mikroplastik bis in die Antarktis, während sich Kugeln derselben Masse viel näher am Entstehungsort absetzen.

Wolken in der Höhe: Feldspat nimmt gern Wasser an

Wolken bilden sich an Kristallisationskeimen. Sei es an natürlichen Partikeln wie Salz aus dem Meer oder an Schadstoffen und Ruß. Besonders gut entstehen Wassertröpfchen bzw. Eiskristalle um Feldspat, ein gesteinsbildendes Mineral der Erdkruste. Ein Team um Giada Franceschi und Ulrike Diebold vom Institut für Angewandte Physik der TU Wien hat entdeckt, warum Feldspat so gut Wasser an sich bindet (Journal of Physical Chemistry Letters). Im Rasterkraftmikroskop wurde sichtbar, dass an der Feldspat-Oberfläche eine Hydroxylschicht aus Sauerstoff- und Wasserstoffatomen die Affinität zu Wasser in der Wolkenbildung fördert.

Dürre in der Erde: Pflanzen leiden stärker als gedacht

Vertrocknete Pflanzen kennt jeder, der im Sommer das Gießen vergisst. Nun zeigt ein internationales Team mit Michael Bahn vom Institut für Ökologie der Uni Innsbruck, dass die Auswirkung von Trockenperioden auf Pflanzen weltweit unterschätzt wurde. Teams auf sechs Kontinenten simulierten an 100 Standorten ein Jahr lang Dürren. Im Journal Pnas belegen sie, dass das Wachstum von Pflanzen dadurch bis zu 60 Prozent gebremst wurde. Vor allem Grasländer und Buschsteppen, die als CO2-Speicher wichtig sind, leiden ärger unter Dürren.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.