Mit Federn, Haut und Haar

Digitale Scheinwelten als Totengräber der Demokratie?

Es scheint, als hätten Bildung, Schule und die liberale Demokratie die Schlacht um die Aufmerksamkeit gegen eine allgegenwärtige geistige Umweltverschmutzung verloren.

Bitte nicht falsch verstehen: Jeder soll im Rahmen von Gesetz und Verfassung nach eigenem Gusto leben können. Aber jedes Verhalten hat natürlich Konsequenzen. Liberale Demokratie etwa funktioniert nicht ohne informierte Bürger, die sich für eine reale Welt und für ihr eigenes Schicksal interessieren. Klingt trivial, wird aber zunehmend von einer vormals gelebten Praxis zum hehren (oder leeren?) Prinzip.

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Als Arbeiterkind war mir in den 1950ern das ORF-Fernsehen noch essenzieller Bildungstutor. Tempora mutantur, Bildungsinhalte wurden im Kampf um Reichweiten weitgehend von Unterhaltung abgelöst. Die meisten Menschen mögen es eben nicht gern allzu geistig komplex. Unterhaltungsorientierung dominiert heute auch die digitale Kakophonie. Schon bei unter Zehnjährigen kommt die Schule gegen soziale Medien, Spiele und anderen eskapistischen Scheiß (pardon – war mir ein Bedürfnis) kaum noch an. Von den Gefangenen dieser digitaler Welten wird das ehemals Reale immer weniger wahrgenommen. Radikal verschieben sich Wahrnehmung und Lebenswelten.

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