Der designierte Präsident Lai Ching-te und seine Vize Hsiao Bi-khim müssen die Inselrepublik durch die gefährliche Krise mit China führen. Regieren wird nicht einfach, denn im Parlament dürfte ihre Partei keine Mehrheit haben. Aber Herausforderungen sind die beiden gewöhnt: Zwei Porträts.
Auf Wahlkampfplakaten ließ sich das in Taiwan frisch gewählte Duo mitunter als freundlichen Hund und kämpferische Katze zeichnen: Grund war nicht nur die Rollenaufteilung oder dass der designierte Präsident, Ching-te Lai (64), und seine Vize, Bi-khim Hsiao (52), tatsächlich jeweils Hund beziehungsweise Katzen besitzen (und man in Taiwan wie anderswo auch als Haustierbesitzer punktet).
Die Tiersymbolik ist eine ironische Antwort auf die aggressiven „Wolfskrieger“-Diplomaten aus Peking. Hsiao, Taiwans bisherige Vertreterin in Washington, ließ sich augenzwinkernd „Katzenkriegerin“ nennen. „Weil unsere Diplomatie agil, flexibel und unabhängig sein muss“, sagt die Besitzerin von vier Katzen.