Theater

Das rechte Treffen wird zur szenischen Lesung im Theater

Kay Voges wird nach Ablauf seines fünfjährigen Vertrags ab der Spielzeit 2025/26 dem Volkstheater den Rücken kehren - und als Intendant nach Köln wechseln. 
Kay Voges wird nach Ablauf seines fünfjährigen Vertrags ab der Spielzeit 2025/26 dem Volkstheater den Rücken kehren - und als Intendant nach Köln wechseln. 
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Kay Voges, Direktor des Wiener Volkstheaters, bringt am Mittwoch Texte zu einem kürzlich bekannt gewordenen rechten Treffen auf die Bühne. Die deutsch-österreichische Koproduktion soll auch neue Details des Netzwerks „Correctiv“ enthüllen.

Gerade noch in den aktuellen Meldungen, aber Mitte der Woche schon auf der Theaterbühne: Kay Voges, Direktor des Wiener Volkstheaters, hat ein ziemliches Tempo drauf. Und bringt die Recherchen des Mediennetzwerks Correctiv zu einem Geheimtreffen der rechten Szene auf die Bühne. Demnach hatten sich Politiker der AfD, Neonazis und Unternehmer im November 2023 in einem Hotel nahe Potsdam getroffen, um die Vertreibung von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte aus Deutschland zu besprechen.

Texte dazu werden schon am Mittwoch von Kay Voges im Berliner Ensemble in einer szenischen Lesung zu hören sein. Allerdings nicht im Volkstheater, sondern in Berlin. Die Aufführung ist eine Koproduktion des Berliner Ensembles und des Volkstheaters. Andreas Beck, Constanze Becker, Max Gindorff, Oliver Kraushaar und Veit Schubert werden Mitarbeiter des Hotels spielen und über das bei dem Treffen Gehörte diskutieren. „Uns hat es schon auch geschauert, was für Texte wird da den Schauspielern zum Sprechen geben“, sagte Voges am Montag im Ö1-Morgenjournal über das Treffen „acht Kilometer vom Ort entfernt, an dem damals die Wannseekonferenz stattgefunden hat“.

Dass die szenische Lesung in Berlin stattfindet, begründete der Volkstheater-Chef, der ein Verbot der AfD fordert („Wehret den Anfängen!“) gegenüber Ö1 so: „Mir war es wichtig, dass diese Recherche möglichst nahe am Berliner Reichstag präsentiert wird, da, wo diese Partei im Bundestag sitzt.“ Bei der Lesung sollen zudem neue Details zu dem Treffen veröffentlicht werden, die zeitgleich auch in Textform erscheinen werden.

Der Abend wird auch als Livestream zu sehen sein. Kostenlos, übrigens. Das erinnert an eine Reihe im Vorjahr: Das Volkstheater zeigte den Journalist Jean Peters von eben jenem Medienprojekt „Correctiv“, wie er sich mit „Ibiza-Detektiv“ Julian Hessenthaler (vor illustrem Publikum) über das Ibiza-Video unterhielt. Auch das wurde per Livestream übertragen. (rovi)

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