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Airbus lässt Boeing alt aussehen - und die Aktie geht hoch. Zahlt sich ein Einstieg noch aus?

Ein Airbus A230neo.
Ein Airbus A230neo.AFP / Ed Jones
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Der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern beeindruckt mit Rekordzahlen. Das beflügelt auch die Aktie, die ein neues Allzeithoch erreicht hat. Soll man als Anleger nun noch zukaufen?

Wien. Welten trennen derzeit die beiden größten Flugzeugproduzenten der Welt: Während der US-Konzern Boeing vergangene Woche nach einem glimpflich verlaufenen schweren Zwischenfall beim inzwischen mit einem Flugverbot belegten Modell 737-9 Max Fehler einräumen musste und der Aktienkurs entsprechend abschmierte, sorgte der europäische Erzrivale Airbus mit guten Zahlen für positive Stimmung. Die Aktie (ISIN NL0000235190), die sich seit Oktober im Steigflug befindet, legte im Wochenverlauf noch um knapp acht Prozent zu und markierte am Freitag mit 149,2 Euro ein Allzeithoch.

Airbus, einst aus der Fusion von DaimlerChrysler Aerospace, Aerospaciale Matra und der spanischen CASA als europäisches Gegengewicht gegen die damalige Vormachtstellung von Boeing entstanden, lieferte im Vorjahr trotz nach wie vor angespannter Lieferketten 735 Verkehrsflugzeuge aus, knapp 200 mehr als Boeing und 15 mehr als selbst prognostiziert. Damit ist zwar der Rekordwert von 863 Maschinen aus dem Jahr 2019 noch nicht erreicht. Aber 2000 Neubestellungen und ein damit erreichter Auftragsstand von fast 8600 Flugzeugen bedeuten Rekordwerte in der gesamten Branche und eine gute Zukunftsperspektive.

Zwar leidet Airbus nach wie vor an Engpässen bei Zulieferern, aber die Nachfrage nach Flugreisen ist nach Corona schon im Vorjahr voll zurückgekommen, und die Airlines verlangen moderne und treibstoffsparende Flugzeuge. Die hat Airbus mit der Modellreihe A320neo im Programm. Schon im Vorjahr entfielen 80 Prozent der ausgelieferten und bestellten Maschinen auf diesen Typ. Die Produktion ist laut dem neuen Chef der Verkehrsflugzeugsparte, Christian Scherer, bis Ende dieses Jahrzehnts ausgebucht und soll bis 2026 von 50 auf 75 Flugzeuge pro Monat aufgestockt werden. Dazu wird in den USA und in China je eine neue Fertigungslinie errichtet. Der neue kleinste Langstreckenjet der Welt, der A321XLR, soll im zweiten Quartal erstmals ausgeliefert werden.

Airbus, Europas größtes Luft- und Raumfahrtunternehmen, ist auch in der Rüstung stark und da nach BAE Systems die Nummer zwei. Der DAX-Konzern baut Kampfjets (Eurofighter), Hubschrauber (Eurocopter), Militär-Transporter und Verteidigungssysteme samt Elektronik. 2022 stieg der Umsatz um 12,7 Prozent auf 58,76 Milliarden Euro, der Nettogewinn stagnierte bei 4,14 Milliarden. Für 2023 wird ein deutlich höherer Umsatz von 65 Milliarden Euro und ein - auch wegen der hohen Investitionen – gering höherer Nettogewinn von 4,47 Milliarden prognostiziert. Was macht die Aktie?

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