Musiktheater

Wie nur bringt man „Candide“ auf die Bühne?

Beim Autodafé in Lissabon müssen Candide und sein Lehrer Pangloss fast daran glauben.
Beim Autodafé in Lissabon müssen Candide und sein Lehrer Pangloss fast daran glauben. W. Kmetitsch
  • Drucken

An Leonard Bernsteins „Candide“ sind schon viele Regisseure gescheitert. Lydia Steier will es im Musiktheater an der Wien als knackige, flotte Revue versuchen. Im Werk stecke viel Monty Python drin, meint sie.

Bernsteins „Candide“, eine Mischung aus Musical, Operette und komischer Oper, basiert auf dem gleichnamigen Roman von Voltaire. Das Stück begleitet den jungen, naiven Candide durch schreckliche Abenteuer über die ganze Welt: Kriege, Erdbeben und viele weitere Katastrophen. Er verliert den Glauben daran, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben. Lydia Steier, eine amerikanische Opernregisseurin mit österreichischen Wurzeln, inszeniert das Werk für das Musiktheater an der Wien.

Die Presse: „Candide“ ist musikalisch besonders vielseitig, aber schwer einzuordnen und hüpft von den Schauplätzen her durch die Welt. Sie sagten selbst, dass Inszenierungen dieses Werks oft nicht aufgehen – woran liegt das und was werden Sie anders machen?

Lydia Steier: „Candide“ pendelt zwischen großer Oper und Revue-Musical. Eine Inszenierung funktioniert meiner Meinung nach dann, wenn man das Stück als überbordende Revue betrachtet, die eine wichtige Botschaft transportiert. Manche von Bernsteins Versionen des Stücks sind sehr textlastig. Aber wenn man „Candide“ knackig und schnell bringt wie in der Fassung, die wir zeigen, fängt es an, aufzublühen.

Warum haben Sie sich schon lang gewünscht, „Candide“ zu inszenieren?

Ich bin seit meinem 12. Lebensjahr in dieses Stück verliebt, weil die Musik teils so tiefgehend, teils so lustig ist. Seit ich Regie führe, habe ich auf die Frage, was ich gern auf die Bühne bringen möchte, immer „Candide“ geantwortet. Es hat lang gedauert, bis jemand Ja gesagt hat.

Wie kann man Parodie und Witz glaubhaft den Katastrophen gegenüberstellen, die ständig über die Protagonisten hereinbrechen und denen gegenüber sie ohnmächtig sind?

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.