Nachruf

Eine Trissenaar konnte selbst Kleists Sprache nicht irritieren

Elisabeth Trissenaar (1944-2024).
Elisabeth Trissenaar (1944-2024).Getty
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Zum Tod der Wiener Schauspielerin Elisabeth Trissenaar, die auf der Bühne wie im Film bei den heikelsten Aufgaben so recht zur Hochform auflaufen konnte – ob als Buhlschaft, bei vielen Burg-Produktionen ihres Ehemanns Hans Neuenfels oder in Fassbinder-Filmen. 

Sie war Wienerin. Das konnte man leicht vergessen, denn ihre Karriere führte zwar ans Burgtheater und zu den Salzburger Festspielen - aber über den weiten Umweg etlicher deutscher Schauspielhäuser. Dorthin war sie mit ihrem Mann gezogen, den sie beim Studium am Wiener Reinhardt-Seminar kennengelernt hatte, und der ihr prägender Wegbegleiter auch als Regisseur werden sollte: Hans Neuenfels.

Trotz der lebenslangen Bindung an den Künstler und Menschen wurde die Trissenaar dennoch zur Trissenaar und nicht zur monomanischen Neuenfels-Spielerin. Sie faszinierte auch einen kritischen Filmemacher wie Rainer Werner Fassbinder, der sie wiederholt engagierte. Zur Popularität der Trissenaar trugen TV-Produktionen wie „Bolwieser“ (1977) oder „Berlin Alexanderplatz“ (1980) ebenso bei wie Kinofilme, etwa „Die Ehe der Maria Braun“ (1978). Elisabeth Trissenaar war aber auch mit Doris Dörrie oder Xaver Schwarzenberger am Set. Und sie spielte in Inszenierungen bedeutender Theatermacher.

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