Marketing-Coup

Nadal als Botschafter: Nächster Schritt Saudiarabiens auf dem Weg zur Tennismacht

Rafael Nadal macht jetzt Werbung für Saudiarabien.
Rafael Nadal macht jetzt Werbung für Saudiarabien.APA / AFP / William West
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Rafael Nadal ist der neue Botschafter des saudiarabischen Tennisverbands. Die Weltranglistenerste Swiatek sieht die Vorstöße des Königreichs kritisch.

In seiner neuen Rolle als Botschafter soll Tennis-Star Rafael Nadal jährlich Zeit im Königreich verbringen, um Kinder zu trainieren und das Interesse am Sport zu steigern. Auch eine Trainingsakademie sei geplant, teilte der Verband mit. „Überall, wo man in Saudiarabien hinschaut, sieht man Wachstum und Fortschritt. Ich freue mich, ein Teil davon zu sein“, sagte Nadal in einer Mitteilung.

Er möchte dem Sport helfen, in der ganzen Welt zu wachsen, betonte der 37-jährige Spanier. „In Saudi-Arabien gibt es großes Potenzial“, ergänzte Nadal, der eine Teilnahme bei den Australian Open wegen einer Muskelverletzung hatte absagen müssen.

Das Drängen in den Turnierkalender

Die ATP-Tour der Männer hatte im vergangenen August bekanntgegeben, dass die Next Gen Finals für U21-Spieler bis 2027 in Dschidda stattfinden werden. Nach mehreren Schau-Matches mit Stars wie Novak Djokovic oder Carlos Alcaraz sind das die ersten offiziellen Turniere im Wüstenstaat. Die Frauen-Tour WTA könnte ihre Finals ebenfalls künftig in Saudiarabien austragen, derzeit werden Gespräche geführt.

Allerdings betonte der WTA-Vorsitzende Steve Simon, dass das Land als Austragungsort für Turniere der Frauen-Tour „große Probleme“ aufwerfe. Das sieht auch die Weltranglistenerste Iga Swiatek so. Einige Dinge seien für Frauen in der Region „nicht einfach“, betonte die Polin nach ihrem Erstrundensieg bei den Australian Open am Dienstag.

„Ob das eine gute Entscheidung ist?“

Über Nadals Entscheidung habe sie nicht Bescheid gewusst. „Anscheinend ist der Männersport schon in Saudiarabien angekommen. Ich weiß nicht, ob das eine gute Entscheidung ist oder nicht“, sagte Swiatek und ergänzte. „Offensichtlich wollen sich auch diese Länder politisch und soziologisch verändern und verbessern.“

In der jüngeren Vergangenheit investierte Saudi-Arabien hohe Geldsummen in Sportarten wie Fußball, Formel 1, Boxen oder Golf. Kritiker werfen dem Land vor, angesichts seiner Menschenrechtslage „Sportswashing“ für ein besseres Image zu betreiben. Das Königreich bestreitet die Vorwürfe von Menschenrechtsverletzungen und sagt, dass es die nationale Sicherheit durch seine Gesetze schütze.

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