Geldpolitik

EZB-Mitglied Villeroy erwartet Zinswende in diesem Jahr

Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau geht davon aus, dass die EZB noch heuer die Zinsen nach unten setzt.
Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau geht davon aus, dass die EZB noch heuer die Zinsen nach unten setzt.Reuters / Sarah Meyssonnier
  • Drucken

Sofern es „keine großen Überraschungen“ gebe werde der nächste geldpolitische Schritt eine Senkung sein, wahrscheinlich noch in diesem Jahr, sagte das Mitglied des EZB-Rats.

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird aus Sicht von Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau wahrscheinlich heuer die Zinsen nach unten setzen. „Sofern es keine großen Überraschungen gibt - wir blicken in den Nahen Osten - wird unser nächster Schritt eine Senkung sein, wahrscheinlich dieses Jahr“, sagte das Mitglied des EZB-Rats, der über die Zinsen in der Eurozone entscheidet, am Dienstag in einer Diskussionsrunde auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. „Ich werde mich zur Jahreszeit nicht äußern,“ fügte er hinzu. Die Straffungspolitik der Notenbank sei bisher ziemlich erfolgreich gewesen.

Auf beiden Seiten des Atlantiks sei bisher eine sanfte Landung der Wirtschaft zu sehen, sagte Villeroy. Doch Frankreichs Notenbankchef sagte auch mit Blick auf die Inflation: „Es ist zu früh, den Sieg zu verkünden.“

Auch Portugals Notenbankchef spricht von Zinssenkungen

Auch der portugiesische Notenbankchef Mario Centeno nahm am Dienstag in Davos das Wort Zinssenkung in den Mund. Die EZB sollte bereit sein, über alle Themen, einschließlich Zinssenkungen, zu diskutieren. Einen konkreten Zeitpunkt, wann aus seiner Sicht die EZB die Zinsen senken sollte, nannte Centeno allerdings nicht. „Ich sehe keine Gründe für ein Wiederaufflammen der Inflation“, merkte er an.

Investoren am Finanzmarkt gehen bisher davon aus, dass die EZB dieses Jahr mehrmals die Zinsen senken wird. Der erste Schritt nach unten wird bereits im März oder im April erwartet. Die Inflation im Euroraum lag im Dezember bei 2,9 Prozent. Die EZB strebt mittelfristig 2,0 Prozent Teuerung in der 20-Länder-Gemeinschaft an. (APA/Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.