Krieg im Nahen Osten

Irans Angriff als Warnung an den Westen: Raketen können bis Israel fliegen

Ein zerstörtes Gebäude im nordirakischen Erbil nach einer Attacke des Iran.
Ein zerstörtes Gebäude im nordirakischen Erbil nach einer Attacke des Iran.Azad Lashkari/Reuters
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Streitkräfte des Iran feuern Raketen nach Erbil in die Kurdenregion des Irak und auf angebliche IS-Ziele in Syrien. Teheran greift damit direkt in Nahostkrise ein. Eine Analyse.

Der Konflikt rund um den Gaza-Krieg weitet sich aus. Der Iran griff jetzt zum ersten Mal direkt in die Auseinandersetzung ein und beschoss Ziele im Irak und Syrien. Zugleich nahmen die iranisch unterstützten Houthi-Rebellen im Jemen wieder Schiffe im Roten Meer unter Beschuss und erklärten westliche Kriegsschiffe zu „legitimen Zielen“. Experten sehen eine gefährliche Eigendynamik des Konflikts, die den ganzen Nahen Osten erfassen könnte.

Iranische Drohnen und Raketen trafen in der Nacht zum Dienstag mehrere Gebäude nahe dem US-Konsulat in Erbil, der Hauptstadt der Kurdenregion im Nordirak. Dabei starben mindestens vier Menschen, darunter ein Geschäftsmann aus dem Nordirak und Angehörige seiner Familie. Teheran erklärte, Ziel der Angriffe sei ein Stützpunkt des israelischen Geheimdienstes Mossad in Erbil gewesen. Die kurdische Regionalregierung wies das zurück. Die Attacken in Syrien galten nach iranischen Angaben dem sogenannten Islamischen Staat (IS).

Das Regime des Iran wirkte schwach

Der türkische Iran-Experte Arif Keskin betrachtet die ersten iranischen Raketenangriffe seit Beginn des Gaza-Krieges als Wegscheide: Gegner des Iran hätten sich bisher darauf verlassen, dass er nur indirekt über verbündete Milizen an dem Konflikt teilnehme, sagt Keskin der „Presse“. Jetzt habe Teheran das Gegenteil demonstriert.

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