Geht es nach Ex-Team-Kapitän Viktor Szilagyi, hat Österreichs Handballteam bei dieser „wunderbaren EM in Deutschland Traumhaftes erreicht“. Kiels Geschäftsführer schwärmt von Chemie und Taktik, lobt Mykola Bilyk und dessen Entwicklung. Wohin Österreichs Reise nach dem Einzug in die Hauptrunde und dem 30:29 gegen Ungarn gehen kann?
Viktor Szilyagi ist dieser Tage viel unterwegs. Der ehemalige Handballer will er möglichst wenige Partien der EM in Deutschland verpassen, als Geschäftsführer des THW Kiel ist es für den 45-Jährigen auch Teil des Jobs. Kiel ist der deutsche Paradeklub, vergleichbar mit Real Madrid und seit 2016 auch Arbeitgeber von ÖHB-Star Mykola Bilyk. Szilagyi will Flair, Atmosphäre und „tolle Partien einer traumhaften EM“ genießen, dass er dabei neuen Spielern auf die Hände sieht, versteht sich von selbst. Österreichs Auftritt imponiere ihm ungemein. „Der Einzug in die Hauptrunde ist Wahnsinn, die Ungarn-Partie war Wahnsinn. Und alles was jetzt noch kommt, ist Zugabe.“
Beim 30:29 gegen Ungarn wurde zwar deutlich, dass die Bank ist nicht lang genug ist, sprich Kraft, Routine und Qualität sukzessive abnehmen. Doch jeder riss den anderen mit, es gab kein Zurückstecken. Teamchef Ales Pajovic setzte lange erneut nur auf sieben, acht Akteure rund um Bilyk. Dennoch, der ehemalige Rückraumspieler (203 Länderspiele, 907 Tore) konnte nicht „genug Superlative finden“ für das, was der ÖHB-Auswahl gelingt. Ein Pflichtsieg, zwei Sensationen, jetzt ein Coup: das Spiel mit Herz, Leidenschaft, Cleverness, innovativer Taktik bewege ihn. Dass Österreich in den Top 12 Europas mitwerfe, sei „kein Wunder, sondern vollkommen verdient.“
