Die Aktie des Luxusgüterkonzerns Richemont springt fast zehn Prozent hoch. Soll man jetzt noch kaufen?

Uhr aus dem Hause Richemont.
Uhr aus dem Hause Richemont.Imago
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Der Schweizer Hersteller von Cartier-Schmuck und Luxusuhren glänzte im Weihnachtsgeschäft - und dabei vor allem in Asien. Die Anleger reagieren begeistert. Die „Presse“ bietet einen Überblick, wie Experten die Aktie jetzt einschätzen und wozu sie Interessenten raten.

Zürich. Der Schweizer Luxusgüterkonzern Richemont hat dank einer boomenden Schmucknachfrage im Weihnachtsgeschäft geglänzt. Der Umsatz stieg im Zeitraum Oktober bis Dezember im Vergleich zum Vorjahresquartal und unter Ausschluss von Wechselkurseffekten um acht Prozent auf 5,59 Milliarden Euro, teilte der Genfer Konzern am Donnerstag mit. Analysten hatten mit einem Quartalsumsatz von rund 5,5 Milliarden Euro gerechnet.

An der Börse kamen die Verkaufszahlen gut an. Mit einem Kurssprung von fast zehn Prozent auf 115,7 Franken setzten sich die Richemont-Aktien an die Spitze sowohl der Schweizer Bluechips als auch des europäischen Stoxx600-Index. Die Erholung erfolgte auf eine merkliche Schwäche seit Mitte vergangenen Jahres hin. Von Kursen über 150 Franken war der Wert in den Bereich von knapp über 100 Franken gefallen, die Aktie hatte sich damit im Rahmen der Schwäche des Luxusgütersektors bewegt.

Der Hersteller von Cartier-Schmuck sowie Uhren der Marken A. Lange & Söhne und IWC erzielte in seinem dritten Geschäftsquartal mit Ausnahme von Europa in allen Regionen Umsatzzuwächse. Vor allem in Japan, im Raum Asien-Pazifik sowie im Nahen Osten zogen die Verkäufe stark an. Im wichtigen Markt China, der im Vergleichszeitraum 2022 von den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zurückgeworfen wurde, schnellte der Umsatz um ein Viertel hoch. Motor des Umsatzwachstums war das Schmuckgeschäft mit einem Verkaufsplus von zwölf Prozent auf 3,95 Milliarden Euro.

Allerdings verlangsamte sich das Wachstum bei Richemont ebenso wie bei anderen Branchenvertretern im Vergleich zum Vorquartal. „Sind wir im Bereich Luxus über den Berg,“ fragte Analyst Jon Cox von Kepler Cheuvreux. „Bei weitem nicht, und die erste Hälfte des Jahres 2024 wird wahrscheinlich schwierig werden.“ JP Morgan zufolge könnten Richemonts Umsatzzahlen insbesondere bei den Top-Unternehmen des Sektors wie etwa LVMH, Hermes oder Moncler für eine gewisse Entspannung sorgen. Sie zeigten, dass starke Marken bei den Käufern von Luxusgütern noch immer gut ankommen.

Gewinnzahlen gibt Richemont nur zum Halbjahr und am Ende des bis März laufenden Geschäftsjahres bekannt.

Das sagen die Analysten

Soll man die Richemont-Aktie jetzt noch kaufen? Die „Presse“ bietet im Folgenden einen Überblick, wie Experten die Aktie einschätzen und wozu sie raten.

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