Baschkortostan

Proteste in russischer Provinz: „Wir singen Lieder, das ist doch nicht verboten“

Demonstranten in Baimak am Mittwoch: Einstehen für einen verurteilten Landsmann.
Demonstranten in Baimak am Mittwoch: Einstehen für einen verurteilten Landsmann.APA/AFP/Anya Marchenkova
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Nach der Verurteilung eines bekannten Aktivisten regt sich Unmut. Doch den Menschen in der russischen Peripherie mangelt es an Erfahrung und Organisierung. Den Behörden fällt es leicht, den Protest zu unterdrücken.

Trotz eisiger Temperaturen von minus elf Grad versammelten sich am Freitag zwischen 1500 und 2000 Menschen auf dem zentralen Platz von Ufa. Ufa, das ist die Hauptstadt von Baschkortostan, einer kleinen russischen Teilrepublik östlich der Wolga, kurz vor dem Uralgebirge. Die Menschen ignorierten die Megafone der Polizisten, die sie zum Verlassen des Zentrums aufforderten. „Wir sind Touristen, wir wollen das Denkmal besichtigen“, antworteten sie den Uniformträgern, wie ein Korrespondent des unabhängigen Nachrichtenportals Sota berichtete. Eine Gruppe Frauen versammelte sich zu einem Kreistanz, andere sangen baschkirische Volkslieder. Man trotzte der Kälte und blieb hartnäckig stehen. „Wir singen Lieder, das ist doch nicht verboten“, sagte eine Teilnehmerin. „Leben wir etwa in einem faschistischen Staat?“, fragte ein Mann.

Die Versammlung glich zunächst einem Familienausflug. Bis die gut ausgerüsteten Sicherheitskräfte mit Helmen anrückten. Sie verjagten die Protestierenden und nahmen mehrere Menschen fest.

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