Sprechblase Nr. 525. Warum die Deinfluencer auch nur Influencer sind.
Die Influencer hatten es noch nie einfach. Zuerst wurden sie mit einer Krankheit verwechselt. Dann explodierte ihre Zahl, sodass sie sich für ihre Produktpromotion und Meinungsmache die (absurdesten) Nischen suchen und Kategorisierungen überlegen mussten: Die einen wurden Kidfluencer, die anderen Petfluencer. Wieder andere Sinn-, Spinn-, Farm-, Hanffluencer. Und dann sind da noch die Beigefluencer, die mehr als nur ihre Lieblingsfarbe promoten.
Als neueste Berufssparte grassieren nun die – Achtung, Sprechblase – Deinfluencer. Sie sehen sich als Gegengewicht, indem sie Produkte angeblich kritisch unter die Lupe nehmen. Doch auch sie arbeiten mit nichts anderem als dem Schmäh und den Techniken der Influencer – und auch sie brauchen Sponsoren, damit ihr Geschäftsmodell laufen kann. Am Ende gibt es wenig Unterschiede: Sie werden ebenfalls für Fakefluencer gehalten.
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In der „Sprechblase“ spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts „Management & Karriere“ in der „Presse“, wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Management- und Business-Sprechs auf und nach.