Geschichte

Hugo von Hofmannsthal: Der konservative Visionär

Altösterreicher par excellence. Hugo von Hofmannsthal (1874–1929) in seiner Villa in Rodaun.
Altösterreicher par excellence. Hugo von Hofmannsthal (1874–1929) in seiner Villa in Rodaun.Ullstein/Getty
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Vor 100 Jahren dachte Hugo von Hofmannsthal über den Werteverfall in Europa und einen Ausweg aus der Krise nach. Zum 150. Geburtstag des Autors am 1. Februar. 

Ein Reich geht zugrunde. Ein Thron stürzt. Ein Volk erhebt sich. Neue Staatsordnung wird gehämmert. Neue Weltordnungen dämmern. Nichts Bestehendes bleibt in alten Kreisen. Und was ist das Erste, das diesem Chaos entsteigt? Ein Mozart-Festspielhaus in Salzburg!“ So die Journalistin, Kritikerin und Salonnière Berta Zuckerkandl in einem Artikel am 24. Jänner 1919. Pathetischer und salbungsvoller kann man eine Idee gar nicht formulieren. Eine Festspielgründung wird zur erlösenden Tat, die das „unzerstörbare“ Österreichertum wiederherstellt.

Was Zuckerkandl hier hinausposaunte, machte sie zur „Heroldin“ der Festspielidee, die vor allem auf Hugo von Hofmannsthal zurückging. Ihm, dem Österreicher par excellence, der die kulturelle Ambivalenz des Katholiken jüdischer Abstammung verkörperte, ging es nach dem Untergang der Habsburgermonarchie darum, Österreichs „Seele unsterblich zu erhalten“ und seine „unwiederholbare Kultur“ zu retten.

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