Gaza-Krieg

„Im Gazastreifen gibt es kein sicheres Gebiet“

Palästinenser in Rafah an der Grenze zu Ägypten. Sie mussten aus weiter nördlich gelegenen Teilen des Gazastreifens flüchten.
Palästinenser in Rafah an der Grenze zu Ägypten. Sie mussten aus weiter nördlich gelegenen Teilen des Gazastreifens flüchten. Reuters / Ibraheem Abu Mustafa
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Enrico Vallaperta von Ärzte ohne Grenzen berichtet von der schlimmen Lage der Zivilisten im Gazastreifen. Sehr viele der Verletzten seien Frauen und Kinder.

Die Situation, die Enrico Vallaperta beschreibt, ist verheerend: „1,8 Millionen Menschen drängen sich in einem kleinen Gebiet zusammen. Es ist kalt in der Nacht, das Wetter ist regnerisch. Aber viele leben nur unter Plastikplanen.“ Der Italiener arbeitet für die internationale Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF). Erst vor Kurzem ist er aus dem Süden des Gazastreifens zurückgekehrt. Bei einer Pressekonferenz in Kairo, an der man auch online teilnehmen konnte, schilderte er nun seine Erfahrungen.

Große Teile der Bevölkerung des Gazastreifens mussten in den Süden des Gebiets fliehen. Schon zu Beginn ihrer Offensive hatte die israelische Armee die Menschen aufgefordert, den Norden und den mittleren Teil des Gazastreifens zu verlassen – dort, wo der massive Gegenschlag nach dem Terrorüberfall der Hamas auf Israel startete. Jetzt leben die Vertriebenen auf engem Raum zusammen – etwa an der Grenze zu Ägypten. „Die Lage der Menschen wird von Tag zu Tag schlimmer“, warnt Vallaperta. Sowohl was die Versorgung mit Lebensmitteln als auch mit medizinischer Hilfe betreffe. Internationale Organisationen befürchten den Ausbruch von Seuchen.

Verbrennungen und Knochenbrüche

Bis 6. Jänner hatte Vallaperta im Al-Aqsa-Spital im Zentrum des Gazastreifens gearbeitet. Dann wurde evakuiert, denn das Risiko war mit jedem Tag gestiegen. „Nur 250 Meter vom Krankenhaus entfernt wurde bombardiert“, erzählt der Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen.

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