Impfstoffe

Neuartiger Impfstoff gegen Dengue-Fieber erfolgreich getestet

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In ersten Tests zeigt der auf T-Zellen im Körper wirkende Impfstoff keine Nebenwirkungen. Laut WHO ist die Hälfte der Weltbevölkerung aufgrund des Klimawandels gefährdet, am Dengue-Fieber zu erkranken. Übertragen wird es durch die Tigermücke.

Ein neuer Impfstoff gegen die Tropenkrankheit Dengue soll erfolgversprechend sein: Das auf einer neuen Technologie basierende Mittel hat einem Lausanner Forschungsteam zufolge in einer ersten Studie an Menschen zu keinen nennenswerten Nebenwirkungen geführt. Das in Lausanne ansässige Universitätszentrum für Allgemeinmedizin und Gesundheitswesen (Unisanté) bewertete die im Fachblatt „The Lancet eBio Medicine“ veröffentlichten Resultate in einer Mitteilung vom Montag als positiv und ermutigend.

Mit der Klimaerwärmung breiten sich die Tigermücken, die das Dengue-Fieber übertragen, weiter aus - auch in Europa. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO gilt die Hälfte der Weltbevölkerung als gefährdet, an Dengue zu erkranken. In den letzten 20 Jahren ist die Anzahl an Dengue-Fällen nach Schätzung der WHO um das Achtfache gestiegen.

Einen wirksamen Impfstoff zu haben, sei daher eine Priorität, hieß es von Unisanté. In Europa sind derzeit zwei Impfstoffe gegen das Dengue-Fieber erhältlich. Diese haben sich laut dem Universitätszentrum jedoch als unbefriedigend in Bezug auf Sicherheit und Wirksamkeit erwiesen.

PepGNP-Dengue wirkt auf die T-Zellen

Statt wie diese herkömmlichen Impfstoffe die Produktion von Antikörpern anzuregen, wirkt der Impfstoffkandidat mit dem Namen PepGNP-Dengue auf die T-Zellen des Körpers. T-Zellen sind eine Art Immunzellen, die eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Krankheitserregern spielen. Die Immunität wird laut Unisanté von sogenannten Gedächtniszellen erzeugt. Verabreicht wird der vom britischen Biotechnologieunternehmen Emergex Vaccines entwickelte Impfstoff mit Mikronadeln.

Das Ziel dieser Phase-1-Studie war es, festzustellen, ob der Impfstoff bei unerwünschte Nebenwirkungen auslöst. Insgesamt wurden 26 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alter von 18 bis 45 Jahren geimpft und sechs Monate lang überwacht. Dabei traten keine schwerwiegenden Nebenwirkungen auf, wie aus der Studie hervorgeht. Lokale Nebenwirkungen, wie etwa Schmerzen an der Injektionsstelle, wurden den Forschenden am häufigsten gemeldet.

Wie Unisanté mitteilte, wurde von den Lausanner Forschenden auch ein Impfstoff gegen Covid-19, der auf derselben Technologie basiert, getestet. Die Resultate dieser Studie befinden sich demnach im Veröffentlichungsprozess. (APA/DPA)

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