Türkei

Warum Präsident Erdoğan im Streit mit der Nato einknickt

Präsident Recep Tayyip Erdoğan beendet fast zweijährigen Streit mit Nato-Partnern.
Präsident Recep Tayyip Erdoğan beendet fast zweijährigen Streit mit Nato-Partnern.Kacper Pempel/Reuters
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Die Regierung in Ankara gibt grünes Licht für den Nato-Beitritt Schwedens, vorerst auch ohne Lieferung der gewünschten US-Jets.

Istanbul. Lob aus dem Westen für eine außenpolitische Weichenstellung in Ankara ist selten geworden, doch nach der Zustimmung des türkischen Parlaments zum Nato-Beitritt Schwedens lassen europäische und US-Politiker die Türkei hochleben. Das türkische Votum mache die Nato stärker und den Westen sicherer, erklärten Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg und US-Außenminister Antony Blinken. Ähnlich äußerte sich die deutsche Regierung. Offen blieb am Mittwoch jedoch eine Frage: Was bekommt der türkische Präsident, Recep Tayyip Erdoğan, dafür, dass er nach 20 Monaten seinen Widerstand gegen den Beitritt der Schweden aufgegeben hat?

Streit mit den USA

Erdoğan hatte im Mai 2022 den Rest der Allianz geschockt, als er den Beitritt von Finnland und Schweden ablehnte. Westliche Politiker schimpften damals, Erdoğan stelle sich kurz nach dem russischen Überfall auf die Ukraine in einem weltpolitisch entscheidenden Moment quer. Es folgten Krisensitzungen und Zusagen der finnischen und schwedischen Regierungen, energischer gegen kurdische Aktivisten und Islam-Gegner vorgehen zu wollen, so wie es die Türkei verlangte. Im vorigen Frühjahr ließ Ankara den finnischen Ausnahmeantrag passieren, blieb bei Schweden aber selbst nach einer Zusage Erdoğans beim Nato-Gipfel im Sommer hart.

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