Medien

„Exxpress“ trennt sich von Richard Schmitt

Richard Schmitt ist nicht mehr Chefredakteur des „Exxpress“.
Richard Schmitt ist nicht mehr Chefredakteur des „Exxpress“.APA/Hans Punz
  • Drucken

Herausgeberin Eva Schütz bestätigt die Trennung von dem umstrittenen Chefredakteur. Der hatte zuletzt einen Abgang noch dementiert.

„Richard Schmitt widmet sich künftig neuen eigenen Projekten, während ich mich als Herausgeberin auf die Weiterentwicklung und Positionierung des Exxpress konzentriere.“ Mit diesen Worten wird Eva Schütz, Herausgeberin des Boulevard-Portals „Exxpress“ in einer Aussendung zitiert. Damit ist der Abgang des umstrittenen Chefredakteurs fix.

Er selbst hatte das zuletzt noch dementiert. Doch am Mittwochabend verkündete er via Social Media, dass er sich auf neue Projekte fokussieren werde.

Schmitt begann seine Laufbahn bei der „Krone“, leitete dann das gerade gegründete Gratisblatt „U-Express“. Mit dem Start des Nachfolgeblatts „Heute“ 2004 übernahm er dort die Chefredaktion. 2011 kam das Zerwürfnis mit „Heute“-Herausgeberin Eva Dichand, die Probleme mit seiner Führungsqualität hatte. Schmitt kehrte zur „Krone“ zurück und übernahm die Online-Leitung, deren Reichweite er enorm ausbaute. Mit recht fragwürdigen Mitteln, es gab eine inoffizielle Kooperation mit dem damaligen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache.

Im Frühjahr 2019 kostete Schmitt das Ibiza-Video den Job, woraufhin er zum direkten Konkurrenten wechselte: der Onlineausgabe von Wolfgang Fellners „Österreich“. Bei oe24.at blieb er bis vor drei Jahren. Seit Frühling 2021 ist er der führende Kopf im Onlinemedium „Exxpress“.

Zuletzt hatte ein offener Aufruf zum Mord an ORF-Mitarbeitern, der als Kommentar unter einem Artikel über den ORF erschien und wohl 30 Stunden zu sehen war, eine öffentliche Diskussion über „Exxpress“ entfacht. Kritik kam erst von ORF-Anchor Armin Wolf, dann vom Presseclub Concordia und schließlich verurteilte Medienministerin Susanne Raab anlässlich der Sache „Angriffe auf die Medienfreiheit und Aufrufe zu Gewalt“. Laut Regularien des „Exxpress“ werden Kommentare geprüft und freigeschalten, sonst erscheinen sie nicht.

Schütz übernimmt vorerst

Schütz soll nun „bis auf Weiteres als Herausgeberin agieren und auf Wunsch der Gesellschafter auch die Redaktion, gemeinsam mit den Stellvertretern, leiten.“ (red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.