Kunstmarkt

Sensation: Klimts verschollenes Porträt „Fräulein Lieser“ wiederentdeckt

Das unvollendete Spätwerk Margarethe Constance Lieser, 1917, bisher nur als schwarzweiße Abbildung bekannt.
Das unvollendete Spätwerk Margarethe Constance Lieser, 1917, bisher nur als schwarzweiße Abbildung bekannt. Taschen Verlag/Verlag Welz
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Das könnte viele Millionen bringen: Das Auktionshaus Im Kinsky präsentiert Donnerstagvormittag ein Spätwerk Klimts, das als verschollen galt: das Porträt der jüdischen Industriellen-Tochter Margarethe Constance Lieser, wie „Die Presse“ herausfand. Aber wie sieht es mit der Provenienz aus? Und warum wird es in Wien versteigert?

Es war ein wenig Puzzle-Arbeit, aber dann fügte sich eins zum anderen: Auf der Einladung zur Pressekonferenz gab es keine Andeutung, welche „weltweite Sensation“, welches „wiederentdeckte Spitzenwerk der Österreichischen Moderne“ das Wiener Auktionshaus „Im Kinsky“ Donnerstagvormittag im Stadtpalais Liechtenstein präsentieren wird. Auf der Homepage des Unternehmens verriet man dann ein paar der typischen späten Klimt-Blumenmuster. Aber auf der Einladung, die von der Liechtensteinischen Bank LGT an manche ihrer Privatkunden für denselben Tag schickte, war das halbe Gesicht der Dame zu sehen: Worauf ein Blick in das Klimt-Werkverzeichnis von Tobias Natter im Taschen-Verlag reichte, um sie über eine Schwarzweiß-Abbildung zu identifizieren: als Margarethe Constance Lieser, deren Bildnis Klimt 1917 begann und unvollendet hinterließ. 1918 starb er. „Verbleib unbekannt“, ist im Werkverzeichnis nur notiert.

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