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Haselsteiner will Signa Development bis zu 25 Millionen Euro zuschießen

Signa-Gesellschafter Hans Peter Haselsteiner sieht sich selbst und die anderen Aktionäre als die größten Verlierer der Signa-Pleite.
Signa-Gesellschafter Hans Peter Haselsteiner sieht sich selbst und die anderen Aktionäre als die größten Verlierer der Signa-Pleite.APA / APA / Expa/johann Groder
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Haselsteiner ist an der Signa Holding mit 15 Prozent beteiligt, an der Immobilienentwicklungsfirma Signa Development hält er neun Prozent. Die Pleite sei für ihn „eine bittere Niederlage“ aus unternehmerischer Sicht. Die Ursachen für die Pleite sieht er vor allem in externen Faktoren.

Signa-Gesellschafter Hans Peter Haselsteiner sieht sich selbst und die anderen Aktionäre als die größten Verlierer der Signa-Pleite. „Eine breite Schädigung von Gläubigern findet nicht statt“, sagte der Unternehmer am Mittwochabend in der „ZiB 2“. Die Pleite sei für ihn „eine bittere Niederlage aus unternehmerischer Sicht“, so Haselsteiner. „Wie konnte mir das passieren?“ Er sei bereit, bei der Signa Development bis zu 25 Millionen Euro einzuschießen.

Haselsteiner ist an der Signa Holding mit 15 Prozent beteiligt, an der Immobilienentwicklungsfirma Signa Development hält er neun Prozent. Die Ursachen für die Pleite sieht er vor allem in externen Faktoren. „Die Immobilienbranche ist abhängig von der Finanzierung, und die Zinslandschaft hat sich so radikal und in so kurzer Zeit geändert, dass es schwierig war, in dieser Zeit umzustellen.“ Der Krieg, der Energieschock, die Inflation und die Zinsen seien weitere Gründe für den Niedergang der Signa gewesen.

„Desperater“ Benko verlor Großteil seines Vermögens

Ein Fehler sei es gewesen, „dass man zu lange an der Hoffnung vom frischen Kapital im nennenswerten Umfang festgehalten hat“. Er selbst sei grundsätzlich bereit, der Signa Development bis zu 25 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Es komme nun darauf an, ob die Gläubigerversammlung dieses Angebot annehmen werde. Dann werde man den Schaden minimieren können. Bei der Signa Prime habe er keine Beteiligung, daher werde er dort kein Kapital zuschießen.

Die Verlierer der Pleite seien die Investoren und einige große institutionelle Kreditgeber bzw. Fonds, „auch die werden Federn lassen müssen“. Die Banken seien vergleichsweise weniger betroffen „und sonst wird es kaum Geschädigte geben“. Signa-Gründer René Benko habe durch die Pleite einen Großteil seines Vermögens verloren und sei „desperat“. Bei der Signa habe Benko eine „aktive Gesellschafterrolle gespielt“ und habe in die Management-Entscheidungen sehr wohl eingegriffen bzw. sei darüber informiert gewesen.

Verspätete Bilanzen „kein großes Vergehen“

Dass das Geschäftsmodell eine Art Pyramidenspiel war und die Immobilien systematisch überbewertet wurden, glaubt Haselsteiner nicht. „Die Signa hat bis zur Insolvenz keine einzige Immobilie unter dem Buchwert verkauft.“ Möglicherweise sei sie aber zu schnell gewachsen. Ihre große Schwäche sei der Handel gewesen, das habe Reserven verzehrt. Dass Bilanzen immer verspätet gelegt wurden, ist für Haselsteiner „kein großes Vergehen“.

Was das halbfertige Kaufhaus Lamarr auf der Wiener Mariahilfer Straße angeht, geht Haselsteiner davon aus, dass die Mitgesellschafter der Luxury Group ihr Interesse an dem Standort aufrechterhalten werden. Für die indirekten Beteiligungen der Signa Holding an „Kronen Zeitung“ und „Kurier“ gebe es Interessenten. (APA)

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