USA-China

Thailand spielt Gastgeber für das Gespräch der Supermächte

Gute Bekannte: US-Sicherheitsberater Jake Sullivan und Wang Yi, Chinas Außenminister.
Gute Bekannte: US-Sicherheitsberater Jake Sullivan und Wang Yi, Chinas Außenminister.AFP / Fabrice Coffrini
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Jake Sullivans, Bidens Sicherheitsberater, und Wang Yi, Chinas Außenminister, halten zum dritten Mal ein Treffen ab, um die belasteten Beziehungen zu verbessern.

Als Joe Biden und Xi Jinping im November in der Nähe von San Francisco anlässlich des APEC-Gipfels zu einem lang erwarteten Treffen zusammengekommen sind, haben sie einen direkten Austausch und die Wiederaufnahme eines militärischen Dialogs zwischen den USA und China angekündigt. Eine diplomatische Krise wie nach dem Überflug eines chinesischen Spionageballons und dessen Abschusses durch US-Jets, die vor rund einem Jahr zur Absage einer Peking-Visite des US-Außenministers Antony Blinken führte, sollte sich so schnell nicht wieder wiederholen.

Nun spielt Thailand den Gastgeber für den hochrangigen Dialog zwischen den beiden Supermächten - zu einem Zeitpunkt, da die Beziehungen zwischen Washington und Peking nach der Taiwan-Wahl und einem Besuch einer Delegation des US-Kongresses in der Inselrepublik erneut angespannt sind. Chinas Präsident Xi hatte die Einverleibung Taiwans bekräftigt, Biden den Treueschwur zur Verteidigungsbereitschaft der Insel.

Erstes Geheimtreffen in Wien

Es gibt also eine Menge Gesprächsbedarf zwischen Jake Sullivan und Wang Yi am Freitag und Samstag in Bangkok. Nach zwei Treffen und intensiven, mehr als 20-stündigen Gesprächen sind Bidens Sicherheitsberater und der chinesische Außenminister inzwischen schon so etwas wie gute Bekannte. Im Mai waren sie zum ersten Mal zu zweitägigen Geheimgesprächen in Wien zusammengekommen.

Danach folgte wenige Monate später ein Treffen auf der Mittelmeerinsel Malta. Nach einem Skandal um die außereheliche Affäre seines Vorgängers Qin Gang, der erst wochenlang von der Bildfläche verschwunden war, eher er schließlich gefeuert wurde, war der außenpolitische Chefstratege Wang über den Sommer wieder in seinen alten Job zurückgekehrt. Ein allererstes Treffen der Delegationen der USA und Chinas unmittelbar vor der Corona-Pandemie 2021 in Anchorage im US-Bundesstaat Alaska, bei dem Sullivan und Wang Yi, äußerst frostig verlaufen.

Vermittlung mit Houthis?

Das Siegel der Verschwiegenheit, der noch in Wien und La Valletta über dem Dialog zwischen Sullivan und Wang schwebte, ist indessen weggefallen. Auf dem Tapet stehen in Bangkok eine Reihe von brisanten Themen - von der weltpolitischen Lage und den Kriegen in der Ukraine und Nahost über die unvermeidliche Taiwan-Frage und der Situation in Hongkong und der muslimischen Unruheprovinz Xinjiang bis zum Konflikt im Welthandel.

Die USA haben zuletzt China um Vermittlung im Konflikt mit den Houthi-Rebellen im Jemen gebeten, die im Roten Meer Handelsschiffe unter Beschuss nehmen, was zu Umwegen der Schiffe und Mehrkosten führt. Peking hatte im Vorjahr eine Annäherung zwischen den Erzrivalen Iran und Saudiarabien eingefädelt. Iran ist die Schutzmacht der Houthis, China wiederum der mächtigste Handelspartner des Regimes in Teheran.

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