Erinnerungspolitik

Holpriger Weg zur Demokratie

Alfred Hrdlickas Mahnmal gegen Krieg und Faschismus auf dem Wiener Albertinaplatz.
Alfred Hrdlickas Mahnmal gegen Krieg und Faschismus auf dem Wiener Albertinaplatz.Picturedesk.com/Harald Jahn
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Was ist, wenn Denkmäler aus dem Tiefschlaf erwachen? Eine spannende Publikation als Hommage an die verstorbene Historikerin Heidemarie Uhl.

Eine Welt, in der wir Heidemarie Uhl nicht um Rat fragen können, ist kaum vorstellbar“, heißt es im Nachruf der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Der überraschende, viel zu frühe Tod der Zeithistorikerin im August 2023 erschütterte. Sie war stets für Anregungen, konstruktive Kritik und Lob zu haben, auch für die Geschichteseite der „Presse“, die sie regelmäßig las. Eitelkeit und Konkurrenzgehabe kannte sie, die Teamarbeiterin, nicht, unvergesslich ihr Gesichtsausdruck, wenn man sie als „Grande Dame der österreichischen Gedächtnisforschung“ bezeichnete.

Das war ihr Thema, Österreichs Geschichtspolitik mit den Schwerpunkten Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg und Holocaust. Es ist heute schwer vorstellbar, dass die Verfolgung und Vernichtung der jüdischen Bevölkerung Wiens bis Anfang der 1980er-Jahre ein absolutes Randthema der Erinnerungspolitik war. Doch dann forderte eine neue Generation das Gedenken an die Opfer als Teil der Geschichte unseres Landes ein. Uhl stand mit ihren Arbeiten hier ganz vorn. „Gedächtnisforschung war in Österreich angekommen – angekommen, um zu bleiben“, so der Historiker Helmut Konrad.

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