Leitartikel

Es gibt keinen Nulltarif: Wir werden mit der Natur rechnen müssen

Fichten in Monokultur
Fichten in MonokulturIMAGO/Jan Eifert
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 „Was kost’ die Welt“ war gestern. Die (Um)welt stellt in Rechnung und wir müssen zahlen; schon immer. Hoch an der Zeit für ein ausgeglichenes Konto. 

Wir leben in Zeiten von Budgetkonsolidierung, Inflation und Krisen. Auf den ersten Blick scheint ein derartiges Umfeld als völlig ungeeignet, über Naturschutz nachzudenken. Allerdings nur dann, wenn man Investitionen in Schutzgebiete lediglich als ein erfreuliches „Extra“ sieht, ein Sahnehäubchen gewissermaßen auf dem Kuchen des Überflusses, solange der Strom aus dem Füllhorn nicht versiegt. Die Draufgabe für gute Zeiten gewissermaßen. Das Gegenteil ist freilich der Fall. Denn seit jeher stellt die Natur Rechnungen aus. In der Vergangenheit haben wir sie nur allzu oft übersehen, wiewohl wir sie beglichen haben. Haben begleichen müssen.

In der Natur gibt es nichts zum Null-Tarif. Die begradigten Flüsse, die zu Wasserautobahnen geworden sind, bleiben solange unter der Wahrnehmungsschwelle, solange uns das Wasser nicht bis zum Halse steht. Flach gelegte Fichten-Monokulturen, die sich – geschwächt durch Borkenkäfer – nicht mehr gegen den Sturm stemmen können, bleiben solange Einzelereignisse, solange Versicherung dafür ohne Murren geradestehen.

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