Schwaches Wachstum

Gelingt Chinas Comeback?

Der chinesische Elektroautobauer BYD setzte allein im vierten Quartal 2023 mehr als 500.000 Elektroautos ab und überholte damit den Erzrivalen Tesla. 
Der chinesische Elektroautobauer BYD setzte allein im vierten Quartal 2023 mehr als 500.000 Elektroautos ab und überholte damit den Erzrivalen Tesla. AFP/Bay Ismoyo
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Die Aktienmärkte im Reich der Mitte verzeichneten zuletzt Verluste, vor allem der Immobiliensektor bleibt ein Sorgenkind. Doch Marktexperten sehen inzwischen auch Chancen. 

Wien. Die Notenbanken in den USA sowie in der Eurozone stehen vor einigen Herausforderungen. Allein in den USA hält das Wachstum stärker als erwartet an. In der Eurozone wurden zuletzt teils üppige Lohnforderungen umgesetzt. Angesichts solcher Entwicklungen könnte die Inflation womöglich länger auf höherem Niveau verharren und erste Zinssenkungen erst später im laufenden Jahr erfolgen. Doch nicht in allen Regionen zeichnet sich ein derart robustes Bild ab. Die einstige Wachstumslokomotive der globalen Konjunktur, China, ist in jüngster Vergangenheit ins Stocken geraten. Schließlich wurden die strengen Lockdowns erst Anfang 2023 aufgehoben, die Hoffnung auf einen raschen Aufschwung danach wurde enttäuscht. Unter dem Strich wuchs die chinesische Wirtschaft im Vorjahr um 5,2 Prozent. Das Plus lag damit zumindest über der offiziellen Zielvorgabe von fünf Prozent. Das Wirtschaftswachstum ist damit trotzdem eines der schwächsten seit 1990. Die Entwicklung bei der Inflation deutet auf eine Eintrübung hin: Die Teuerung legte für das Gesamtjahr 2023 nur leicht zu, in den letzten drei Monaten des Vorjahres rutschte die Wirtschaft sogar in eine Deflation.

Kriselnder Immobiliensektor

Die Gründe für die verhaltene Entwicklung sind zahlreich. So haben sich die Konsumenten im Reich der Mitte trotz der Wiedereröffnung der Wirtschaft zurückgehalten, eine Entwicklung, die unter anderem auf den kriselnden Immobiliensektor zurückgeführt wird. Viele private Haushalte haben ihre Ersparnisse in ebendiesen Sektor investiert. Die teils starken Wertverluste stimmten die privaten Haushalte vorsichtig, sie hielten sich mit ihren Ausgaben deshalb zurück. Aufgrund des zunehmend eingetrübten Umfelds hatten viele Investoren folglich auch den chinesischen Aktienmarkt gemieden, mit entsprechenden Konsequenzen: Allein die Festland-Börse in Shanghai hat auf ein Jahr ein Minus von rund 13 Prozent verzeichnet. Am Hang-Seng-Index – das Börsenbarometer in Hongkong – fiel das Minus mit 30 Prozent weitaus kräftiger aus. Vor wenigen Tagen wurde nunmehr bekannt, dass Chinas Politführung deshalb die Aktienmärkte mit umgerechnet rund 300 Milliarden Dollar stützen möchte.

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