Psychologie

Warum es uns so schwerfällt, uns zu entschuldigen

Eine Entschuldigung setzt meist eine Selbstreflexion voraus, die unangenehm sein kann.
Eine Entschuldigung setzt meist eine Selbstreflexion voraus, die unangenehm sein kann.Coffeeandmilk
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Wer sich (öffentlich) entschuldigt, zeigt Schwäche. Diese Annahme hält sich nach wie vor. Warum es gar nicht so leicht ist, sich aufrichtig zu entschuldigen. Und was es dafür braucht.

Es wäre eigentlich nur ein einfaches Wort. Allerdings eines, das einen ganzen Rattenschwanz an Bedeutung mit sich bringt. Wer sich entschuldigt – oder streng genommen um Entschuldigung bittet –, gesteht zuerst einmal ein, etwas falsch gemacht zu haben. Und zeigt damit auch, dass es ihm oder ihr leidtut. In der Theorie klingt das plausibel. In der Praxis ist das aber doch ein bisschen schwieriger. Da wird in der Paarbeziehung der Wunsch, dass sich der oder die andere entschuldigt, wie die sprichwörtliche heiße Kartoffel hin und her geschubst. „Aber du hast ja …“, ist da viel schneller ausgesprochen als ein „Ich habe …“ – und wenn, dann kommt es selten ohne den Zusatz „Ich habe ja nur so reagiert, weil du …“ aus.

Eine Entschuldigung ist da so etwas wie der Rettungsring, der einen aus dem Strudel herausholen und alles wieder gutmachen könnte. Wäre da nicht der eigene Stolz, die eigene Überzeugung, dass man doch nichts falsch gemacht hat. Oder auch die Wut über den anderen, die einen ehrlichen Blick auf das eigene Handeln vernebelt. Bis hin zu der Angst, der oder die Unterlegene zu sein, wenn man jetzt einen Fehler eingesteht und sein Bedauern dafür ausdrückt.

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