Westjordanland

Israelische Agenten in Frauenkleidern töten militante Palästinenser in Spital

Aufnahmen der Überwachungskamera im Ibn-Sina-Spital in Jenin: Israels Undercover-Kommando rückt vor.
Aufnahmen der Überwachungskamera im Ibn-Sina-Spital in Jenin: Israels Undercover-Kommando rückt vor.via AFP/UGC
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Ein israelisches Undercover-Kommando drang in der Stadt Jenin im Westjordanland in ein Krankenhaus ein und brachte ein Hamas-Mitglied und zwei Angehörige des Islamischen Jihad um. Israel wirft den Männern vor, einen Anschlag geplant zu haben.

Im Westjordanland haben die israelischen Sicherheitskräfte nach eigenen Angaben in der besetzten Stadt Jenin drei Palästinenser getötet und so ein Attentat vereitelt. Einer der drei Männer habe einen Anschlag ähnlich dem Hamas-Überfall auf Israel Anfang Oktober geplant, teilte die israelische Grenzpolizei am Dienstag mit. Die drei Männer seien in einem Krankenhaus von verdeckt ermittelnden Einheiten gestellt und getötet worden. Die Terrororganisation Hamas erklärte, einer der Toten aus dem Ibn-Sina-Krankenhaus sei einer ihrer Mitglieder gewesen. Der mit der Hamas verbündete Islamische Jihad, teilte mit, die beiden anderen Toten seien Brüder und Anhänger ihrer Organisation. Nach Angaben des Krankenhauses wurde einer der Brüder wegen einer Verletzung am Bein behandelt.

Im Internet verbreitete Video-Aufnahmen zeigten rund ein Dutzend verdeckte Ermittler, drei von ihnen trugen Frauenkleider, zwei waren als medizinisches Personal verkleidet. Mit Gewehren bewaffnet marschierten sie durch einen Korridor im Krankenhaus. Das Video wurde auch vom israelischen Polizeiministerium auf der Online-Plattform X veröffentlicht.

Quelle: X (Twitter)

„Er plante Angriff und wurde neutralisiert“

Das israelische Militär identifizierte einen der Getöteten als Mohammed Dschalamneh. Der 27-Jährige aus Jenin soll Kontakte zum Hamas-Hauptquartier im Ausland gehabt haben. Er habe „einen Angriff nach dem Vorbild des Massakers vom 7. Oktober“ geplant. Die beiden anderen seien jüngst an Angriffen beteiligt gewesen, teilte das Militär mit. „Dschalamneh plante, in unmittelbarer Zukunft einen Terroranschlag zu verüben, nutzte das Krankenhaus als Versteck und wurde daher neutralisiert.“

Beobachter befürchten, dass – parallel zum Gaza-Krieg – auch die Gewalt im von Palästinensern bewohnten Westjordanland zunimmt. (Reuters)

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