Jobabbau

Deutsche Bank streicht 3500 Stellen

Der Chef der Deutschen Bank, Christian Sewing, sieht in der Refinanzierung das größte Risiko für den angeschlagenen Immobiliensektor. 
Der Chef der Deutschen Bank, Christian Sewing, sieht in der Refinanzierung das größte Risiko für den angeschlagenen Immobiliensektor. Imago
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Die deutsche Großbank kündigt Mitarbeitern, die Gewinnausschüttung steigt hingegen. Außerdem wurde der Risikopuffer für das US-Immobiliengeschäft vervierfacht.

Die Deutsche Bank plant, in den kommenden Jahren 3500 Stellen zu streichen. Damit will der Bank-Vorstandsvorsitzende, Christian Sewing, sein Versprechen einlösen, die Rentabilität zu steigern und mehr Geld an die Aktionäre auszuzahlen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Die Kürzungen, die meisten davon im Backoffice-Bereich, sind Teil der Kosteneinsparungen, die die in Frankfurt ansässige Bank bereits angekündigt hat. Unterdessen hob das Kreditinstitut sein mittelfristiges Ertragsziel an und erklärte, dass es in der ersten Hälfte dieses Jahres 1,6 Milliarden Euro an die Anleger zurückgeben werde, unter anderem durch einen Aktienrückkauf in der Höhe von 675 Millionen Euro.

Konsolidierung der europäischen Bankenlandschaft

Sewing verstärkt seine Bemühungen, den Aktienkurs, der seit seinem Amtsantritt weitgehend auf der Stelle getreten ist, wieder anzuheben. Er will eine aktivere Rolle bei der Bankenkonsolidierung Europas spielen. Nachdem die Bank im vergangenen Jahr von steigenden Zinssätzen profitiert hat, muss Sewing sich nun mit einer Verlangsamung des Handels, hoher Inflation und Investitionen zur Behebung mangelhafter Kontrollen auseinandersetzen.

Die Ergebnisse der Bank für das vierte Quartal veranschaulichen diese Herausforderung nur allzu gut. Die Erträge stiegen zwar um etwa fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr, blieben jedoch hinter den Schätzungen der Analysten zurück. Grund dafür waren die schwachen Erträge aus dem Handel mit festverzinslichen Wertpapieren.

Das Geldhaus gab bekannt, dass es nun einen Umsatz von 32 Milliarden Euro bis 2025 anstrebt, nachdem es seine eigenen Erwartungen in den vergangenen zwei Jahren übertroffen hat. Da die Nettozinserträge heuer voraussichtlich sinken werden, beruht ein Großteil der höheren Ertragsziele auf diesem Geschäft sowie auf der Handelseinheit.

Risiko im Immobiliengeschäft

Außerdem vervierfachte die Bank ihre Rückstellungen für Verluste im US-Immobiliengeschäft im Schlussquartal. Sie sieht in der Refinanzierung das größte Risiko für den Sektor. 123 Millionen Euro wurden für Portfolio zurückgestellt, nach 26 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. 

Immobilienkredite trieben die Rückstellungen auf insgesamt 488 Millionen Euro, den höchsten Quartalswert seit Mitte 2020, als die Erwartungen für faule Kredite während der Corona-Pandemie in die Höhe schnellten

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